Medizininformatik-Initiative ein Brückenbauer zwischen Medizin und Technik

Berlin – Die Medizininformatik-Initiative (MII) habe erfolgreich Brücken zwischen Medizin und Technik geschlagen. Die Erfolge wolle man mit entsprechenden Rahmenbedingungen weiter ausbauen, betonte heute Katharina Peter, Leiterin der Unterabteilung Technologien in den Lebenswissenschaften im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
„Gesundheitsdaten sind eine wertvolle Ressource für die medizinische Forschung“, sagte Peter im Rahmen eines Symposiums der MII. Diese Forschung könne Diagnosen präziser und Therapien besser machen – sofern man über verlässliche, harmonisierte und repräsentative Daten verfüge. Die MII sei hier ein wichtiger Wegbereiter, indem sie unter anderem Dateninfrastrukturen an Universitätskliniken aufbaue.
Ein weiterer Erfolg sei mit der Etablierung des sogenannten Broad-Consent als Grundlage für die datenschutzkonforme Nutzung von Patientendaten in der klinischen Forschung gelungen.
„Doch das eigentliche Ziel, die Daten aus der Forschung auch konsequent über alle Standorte der Versorgung hinweg bereitzustellen, ist noch nicht erreicht“, so Peter. Genau hier sehe sie im Zusammenspiel aus Medizininformatik-Initiative und dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) eine „herausragende Chance“.
Sebastian C. Semler, Geschäftsführer der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) und Leiter der MII-Koordinationsstelle, sagte dazu, die weitere Integration und Verzahnung mit dem NUM laufe. Man sei „mitten dabei“.
Fortschritte verzeichne man auch bei den vom BMBF geförderten acht klinischen Use Cases. In diesen Anwendungsfällen soll der Mehrwert einer gemeinsamen Nutzung von gesundheitsrelevanten Daten über die Grenzen der Konsortien hinaus in Forschung und Versorgung erprobt werden. Zudem gebe es bei der Datenbereitstellung und -nutzung mithilfe des Deutschen Forschungsdatenportals für Gesundheit (FDPG) erste Erfolge.
Wie Philip Kleinert, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim FDPG, erläuterte, sind derzeit bereits mehr als 650 Forschende beim Portal registriert. Die „Pipeline“ stehe: Erste Projekte hätten Datenlieferungen erhalten.
Aufgrund der gesammelten Erfahrungen habe man unter anderem die Prozesse im Zusammenhang mit der Antragsstellung, die Informationsaufbereitung auf der Website sowie die Beratungsangebote stetig verbessert, so Kleinert. Auch am FDPG selbst arbeite man weiter und habe beispielsweise eine Oberfläche zur Merkmalsselektion implementiert.
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