Politik

Mehr als 54.000 SARS-CoV-2-Neu­infektionen und 1.100 Todesfälle am Wochenende

  • Montag, 21. Dezember 2020
/picture alliance, Rupert Oberhäuser
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Berlin – In Deutschland sind am Wochenende gut 54.000 neue SARS-CoV-2-Infektionen gemeldet wor­den und damit so viele wie an noch keinem Wochenende während der Coronapandemie. Die Zahl der Toten erhöhte sich Samstag und Sonntag zusammengerechnet um 1.111 auf 26.049, wie aus den Anga­ben des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht.

Am Samstag meldete das RKI 31.300 neue SARS-CoV-2-Infektionen, am Sonntag 22.771. Der Inzidenz­wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen stieg auf 192,2. Das Ziel der Bundesre­gierung, für eine Nachvollziehbarkeit der Infektionen durch die Gesundheitsämter die Inzidenz auf unter 50 zu drücken, bleibt damit in weiter Ferne.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht deshalb derzeit auch noch nicht den Zeitpunkt, über Erleichterungen nach dem 10. Januar zu sprechen. „Die aktuellen Zahlen sind so hoch, dass es falsch wäre, schon jetzt in eine Debatte um Lockerungen einzusteigen“, sagte Söder der Bild am Sonntag.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte der Rheinischen Post, „Stand heute sehe ich noch nicht, dass es am 10. Januar großartige Lockerungen geben kann“. Im Vordergrund stünden weiterhin Kontaktbeschränkungen, sagte Laumann.

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) wollte sich zur voraussichtlichen Dauer des Lockdowns nicht äußern. „Jeder weiß, dass der 10. Januar nur eine Zwischenstation sein wird“, sagte aber auch er.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, rechnet ungeachtet der bald anlaufenden Impfungen weiter mit einer stark angespannten Lage in den Kliniken. „Die Impfungen werden sich im geringen Umfang auch auf den Intensivstationen wohl erst ab März oder April positiv niederschlagen“, sagte er.

Seit vergangenen Mittwoch gilt in ganz Deutschland ein harter Lockdown. Ein Großteil der Geschäfte ist geschlossen. Auch die Schulen und Kitas machten weitgehend dicht. Die Maßnahmen sind vorerst bis zum 10. Januar befristet. Voraussichtlich am 5. Januar wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen beraten.

afp

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