Politik

Mehr als die Hälfte der Deutschen leidet an dauerhaften Erkrankungen

  • Mittwoch, 2. Juli 2025
/bluedesign, stock.adobe.com
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Berlin – Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland ab 18 Jahre (53,7 Prozent) leidet an einer oder mehreren chronischen Erkrankungen oder dauerhaften gesundheitlichen Problemen. Mit 57,2 Prozent ist der Anteil bei Frauen höher als bei Männern (50 Prozent). Das zeigen neue Daten des Robert-Koch-Institutes (RKI) im Rahmen des Panels „Gesundheit in Deutschland“.

Die RKI-Epidemiologen haben darin fünf Indikatoren aktualisiert und „Psychisches Wohlbefinden“ als neuer Indikator in die Gesundheitsberichterstattung aufgenommen. Die Aktualisierungen betreffen die Indikatoren Selbsteingeschätzte allgemeine Gesundheit, Chronisches Kranksein, Körperliche Einschränkungen, Einschränkungen bei Alltagsaktivitäten und die Prävalenz von Diabetes mellitus.

Laut den neuen Daten schätzte fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland sein psychisches Wohlbefinden im vergangenen Jahr als eher gering ein. Nur etwa jeder zehnte Befragte gab ein hohes psychisches Wohlbefinden an. Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen waren gering.

Besonders hoch war der Anteil derjenigen, die ihr Wohlbefinden als gering einstuften, mit fast 40 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen. Bei den 65- bis 79-Jährigen lag der Wert nur bei etwa 17 Prozent. Auch Menschen aus der niedrigen Bildungsgruppe gaben häufig an, sich psychisch eher schlecht zu fühlen, nämlich jede dritte Person.

Über ein hohes psychisches Wohlbefinden verfügte der Auswertung zufolge nur etwa jeder 20. junge Erwachsene.  Die Ergebnisse unterstrichen die besorgniserregenden Entwicklungen in der psychischen Gesundheit junger Erwachsener, hieß es vom RKI. 

Die Erhebung zeigt auch die Entwicklung bei den Zuckererkrankungen: 10,3 Prozent der Erwachsenen berichteten von einer entsprechenden Diagnose. Zudem seien 8,5 Prozent der Frauen mit Klinikgeburt von sogenannter Schwangerschaftsdiabetes betroffen gewesen.

Dies betraf vor allem ältere Mütter ab 45 Jahren (17,2 Prozent). Sie waren viermal so häufig betroffen wie Frauen unter 20 Jahren (3,6 Prozent). Die Prävalenz einer bekannten Diabetes-Erkrankung war bei Männern insgesamt höher (11,6 Prozent) als bei Frauen (neun Prozent). 

Von Einschränkungen im Alltag in den vergangenen sechs Monaten auf Grund verschiedener Erkrankungen und Einschränkungen berichteten 38,8 Prozent der Befragten. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen laut RKI Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität.

Hier müsse Prävention ansetzen, beispielsweise mit einer Verbesserung der Lebensbedingungen. Sinnvoll seien vorbeugende Maßnahmen zudem schon im jungen Lebensalter.

Bei einem Panel werden Teilnehmende über einen längeren Zeitraum immer wieder befragt. Auf diese Weise ist es möglich, schnell und regelmäßig aktuelle Daten zur Gesundheit der Bevölkerung zu erheben. 

Bei dem 2024 gestarteten RKI-Panel sind rund 47.000 Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren in ganz Deutschland registriert. 

hil/kna/dpa

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