Metastasiertes Uvea-Melanom: IQWiG sieht Zusatznutzen für Tebentafusp

Berlin – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) macht einen deutlichen Zusatznutzen von Tebentafusp beim inoperablen oder metastasierten Uvea-Melanom aus. Insbesondere im Endpunkt Gesamtüberleben überwiegen nach Angaben des Instituts die Vorteile deutlich die Nachteile.
Bei der Bewertung der Nebenwirkungen zeigt sich ein unterschiedliches Bild. Unter anderem bei schweren Hautreaktionen habe die Therapie mit Tebentafusp Nachteile gezeigt, hieß es kürzlich.
Für die Endpunkte Morbidität und gesundheitsbezogene Lebensqualität liegen dem IQWiG zufolge keine verwertbaren Daten vor. Grund dafür ist, dass Kontroll-Arm-Patienten nach den ersten zwei Studienabschnitten in etwa zu einem Fünftel die Möglichkeit nutzten, eine Folgetherapie mit Tebentafusp zu erhalten.
Für die Bewertung lag dem IQWIG eine offene randomisiert kontrollierte Studie vor. In einem Verhältnis von zwei zu eins hatten Patientinnen und Patienten Tebentafusp oder eine Standardtherapie nach Wahl des Behandlers erhalten. Die meisten Kontroll-Arm-Patienten erhielten Pembrolizumab vor, gefolgt von Ipilimumab und Dacarbazin.
Schon beim ESMO-Kongress in Madrid im Oktober vergangenes Jahr hatten Forschende die Daten der Phase-3-Studie vorgestellt, welche im NEJM veröffentlicht wurden (2023; DOI: 10.1056/NEJMoa2304753). Das Deutsche Ärzteblatt hatte darüber berichtet.
Tebentafusp ist ein bispezifischer T-Zell-Antikörper, der seit 2022 zur Therapie des Uvea-Melanoms zugelassen ist. Auf Grundlage der Nutzenbewertung des IQWiG führt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ein Stellungnahmeverfahren durch und beschließt über den Zusatznutzen.
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