Ministerium sieht Mängel bei Schutz vor krebserzeugenden Substanzen

Wiesbaden – In vielen hessischen Betrieben wird nach wie vor ohne ausreichenden Schutz mit krebserzeugenden Substanzen gearbeitet. Darauf hat das Sozialministerium in Wiesbaden heute anlässlich des Weltkrebstags morgen hingewiesen.
Das Ministerium beruft sich dabei auf die Auswertung seiner Untersuchung „Kampf dem Krebs am Arbeitsplatz“.
Demnach missachteten bei Betriebsprüfungen 59 Prozent der Unternehmen die im Umgang mit krebserregenden Gefahrstoffen vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen. In 34 Prozent der Fälle wurden sogar die Arbeitsplatzgrenzwerte nicht eingehalten.
„Die Untersuchungen belegen, dass bei der betrieblichen Umsetzung der formalen und sicherheitstechnischen Anforderungen vielfältige Defizite bestehen“, heißt es in der Erhebung.
„Diese Ergebnisse zeigen die Notwendigkeit, beim Schutz der Beschäftigten vor dem Berufskrebs nicht nachzulassen, sondern die Notwendigkeit der betrieblichen Krebsprävention ernst zu nehmen und intensiv fortzuentwickeln“, schreibt Sozialminister Kai Klose (Grüne) im Vorwort. Überprüft wurden in den Jahren 2025 bis 2018 mehr als 600 Betriebe in Hessen.
Gleichwohl geht die Zahl der Krebserkrankungen in Hessen seit 2008 stetig zurück. Die Gründe dafür liegen laut Ministerium unter anderem an den Fortschritten in der Medizin und der Krebsvorsorge. Das Ministerium rief dazu auf, trotz der Coronapandemie nicht auf entsprechende Untersuchungen zu verzichten.
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