Mobile Impfteams sollen in Nordrhein-Westfalen gestärkt werden

Düsseldorf – Für einen verstärkten Einsatz von mobilen Impfteams nach Schließung der Impfzentren Ende September hat Karl-Josef Laumann (CDU) Absprachen mit den Kommunen und der Ärzteschaft angekündigt.
Pro 50.000 Einwohner sollen die Kreise und kreisfreien Städte eineinhalb Stellen finanziert bekommen, um mobile Impfteams zu organisieren, sagte der NRW-Gesundheitsminister heute im Landtag in Düsseldorf.
Zudem habe das Land einen Vertrag mit den Kassenärztlichen Vereinigungen geschlossen, damit für die mobilen Impfteams jeden Tag „eine gewisse Anzahl an Ärzten“ zur Verfügung stehe.
„Die Impfzentren sind nicht überall nah am Volk“, sagte Laumann. Mobile Teams hingegen gingen in Altenheime, in Fachzentren oder an Bahnhöfe – überall, „wo es sich lohnt, aus kommunaler Sicht, ein Impfangebot zu machen.“ Laut Laumann kostet der Betrieb der Impfzentren jeden Monat 91 Millionen Euro.
Laumann sprach sich auch gegen eine weitere Lohnfortzahlung für Ungeimpfte im Fall einer Quarantäne aus. „Auch die Frage müssen wir mal entscheiden, wollen wir ungeimpften Leuten, wenn sie in Quarantäne gehen, weiterhin die Lohnfortzahlung geben – ja oder nein?“, sagte Laumann. Diese Frage müsse er in den nächsten Tagen prüfen und entscheiden.
„Ich bin dafür, dass wir sie ihnen nicht mehr geben, damit völlig klar ist, wenn ich mir die Freiheit rausnehme, mich nicht impfen zu lassen – wobei nach allen Erkenntnissen das Impfen die einzige Möglichkeit ist, diese Pandemie in den Griff zu kriegen – dann muss ich für die Konsequenzen, die daraus entstehen, auch in vollem Umfang persönlich einstehen“, sagte der NRW-Gesundheitsminister.
Im Falle einer behördlich angeordneten Quarantäne haben Arbeitnehmer laut Infektionsschutzgesetz Anspruch auf Entschädigung. Im Gesetz stehe aber klar, wenn eine Quarantäne etwa durch Impfen vermieden werden könne, bestehe kein Anspruch auf Lohnfortzahlung, erläuterte Laumann.
Die Quarantäne könne nach seiner Auffassung keine gesamtstaatliche Aufgabe auf Dauer bleiben. Nach Ministeriumsangaben wurden in NRW bislang 120 Millionen Euro für Lohnfortzahlungen in Zusammenhang mit Quarantäne ausgegeben.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: