Modellprojekt bei Leichenschau könnte in Hessen ausgebaut werden

Wiesbaden – Ein Frankfurter Modellprojekt zur Leichenschau könnte hessenweit Schule machen. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) antwortete auf eine Kleine Anfrage, eine „flächendeckende Einführung“ werde „in Erwägung gezogen“.
Seit Anfang 2018 arbeiten die Frankfurter Polizei und das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums zusammen. Finanziert von der Stadt wurde ein fester Dienst eingerichtet, der für Leichenschauen außerhalb des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes zur Verfügung steht.
Das Modellprojekt werde „uneingeschränkt positiv bewertet“, schrieb der Minister in seiner Antwort auf die AfD-Anfrage. Die Goethe-Universität habe Daten aus den Jahren 2018 und 2019 ausgewertet. Diese zeigten eine „nachgewiesene Qualitätssteigerung der Leichenschauen bei Todesfällen, die Gegenstand polizeilicher Befassung waren“.
Wenn spezialisierte Rechtsmediziner die Leichenschau durchführten, werde deutlich häufiger eine nicht natürliche Todesart festgestellt als wenn Mediziner das machten, die nicht in der Rechtsmedizin tätig seien, führte der Minister aus. Außerdem würden auch mehr gerichtliche Obduktionen angeordnet, wenn Rechtsmediziner die Leichenschau durchführten.
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