Politik

Neuer Sachverständigenrat soll sich mit Fachkräftemangel beschäftigen

  • Dienstag, 28. Februar 2023
/picture alliance, Sebastian Gollnow
/picture alliance, Sebastian Gollnow

Berlin – Der neue „Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege“ (SVR) soll sich in einem ersten Gutachten dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen anneh­men. Den Auftrag erteilte heute Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der früher selbst einmal Mitglied des Sachverständigenrates gewesen ist.

„Auch im Gesundheitswesen sind wir als Gesellschaft damit konfrontiert, dass Fachkräfte fehlen“, sagte der Minister heute zur konstituierenden Sitzung des neuen Rates. Es seien Wege zu finden, auch die geburten­starken Jahrgänge gut zu versorgen, wenn sie älter und kränker würden. Er freue sich auf „wichtige, neue Impulse aus der Wissenschaft“.

Der Rat soll unter anderem aktuelle Rahmenbe­dingungen und zukünftige Handlungsmöglichkei­ten für die Fachkräftesicherung im deutschen Ge­sundheitswesen analysieren. Das Gutachten soll sowohl die stationäre als auch die ambulante Versorgung berücksichtigen.

Dabei sollen die verschiedenen Gesundheitsbe­rufe in den Blick genommen werden, vor allem im Bereich Pflege, Medizin und Psychotherapie. Un­tersucht werden sollen konkurrierende Bedarfe am Arbeitsmarkt und der demografische Wandel.

„Der Personalmangel in Krankenhäusern, in der Pflege, aber auch in der ambulanten Versorgung wird immer problematischer“, sagte Michael Hallek, neuer Vorsitzender des SVR. Deshalb sei es richtig, dass man sich als Sachverständigenrat diesem Thema als Erstes stelle.

„Durch die Verkürzung der Gutachtenperiode haben wir nur ein Jahr Zeit Antworten auf diese komplexe Frage­stellung zu finden“, betonte der Direktor der Klinik für Innere Medizin an der Uniklinik Köln und stell­ver­tre­tende Direktor des Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf (CIO).

Das sei für den Sachverständigenrat aber mehr Verpflichtung als Belastung. So könne man not­wendige Ver­änderungsprozesse noch in dieser Legislatur anstoßen, erklärte Hallek, der heute von den Mitgliedern des SVR an die Spitze des Gre­miums gewählt worden war.

Zu den beiden Stellvertretern wurden Melanie Messer, Professorin für Pflegewissenschaft mit dem Schwer­punkt Klinische Pflege über die Lebensspanne an der Universität Trier, und Jonas Schreyögg, Wissenschaft­li­cher Direktor des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) an der Universität Hamburg.

Der neue „Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege“ war zum 1. Februar neu von Lauterbach berufen wor­den. Die Amtszeit des Gremiums geht bis zum 31. Januar 2027.

Aufgabe des SVR ist es, die Entwick­lung der gesundheitlichen Versorgung mit ihren medizinischen und wirt­schaftlichen Auswirkungen zu analysieren, daraus Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Versorgung von Patienten abzuleiten sowie Möglichkeiten und Wege zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens aufzu­zeigen.

may/EB

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung