Nordrhein-Westfalen setzt Strategie gegen Folgen des Klimawandels auf

Düsseldorf – Mit einer neuen Strategie will sich Nordrhein-Westfalen (NRW) für die Folgen des Klimawandels rüsten. Bis 2029 sollen dafür 110 Maßnahmen zum Schutz von menschlicher Gesundheit, Umwelt und Infrastruktur sowie zur Erhöhung der Lebensqualität umgesetzt werden.
„Wir brauchen einen ambitionierten Klimaschutz und eine ambitionierte Vorsorgepolitik, um uns gegen die Gefährdung unserer Lebensgrundlagen zu wappnen“, sagte NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne).
Die Klimaanpassungsstrategie ziele darauf ab, auf die zunehmenden klimatischen Herausforderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens zu reagieren. Die geplanten Maßnahmen gliedern sich in 16 Bereiche mit den Schwerpunkten Mensch, Umwelt, Planung und Bau sowie Wirtschaft. Im Fokus stehen dabei vor allem der Hochwasser- und Hitzeschutz.
„Es geht von der Wasserwirtschaft über die Landwirtschaft und den Katastrophenschutz bis hin zur städtischen Entwicklung“, sagte Krischer. Beispielweise ist die Begrünung von Städten, etwa durch Gründächer auf Wartehallen oder Grüngleise im ÖPNV, geplant. Zudem soll die Finanzierung öffentlicher Trinkwasserbrunnen verbessert werden.
Daneben sollen Waldflächen erhalten und historische und potenzielle Moorflächen wiederhergestellt werden. Das soll Wasser auf Flächen auffangen und Überschwemmungen reduzieren. Zudem sollen Straßen und Schienen besser vor Hochwasser und Schwemmmaterial geschützt werden.
„Wir haben immer mehr Wetterextreme, auch in Nordrhein-Westfalen. Zur Jahreswende hatten wir auch hier ein extremes Hochwasser. Damit müssen wir auch künftig rechnen und angemessen reagieren“, sagte Krischer.
Daher soll auch der Katastrophenschutz durch konkrete Übungen stärker auf Extremwetter eingestellt werden. Zudem sollen auch grenzüberschreitende Kooperationen mit Nachbarstaaten ausgebaut werden.
Ebenfalls ausgebaut werden sollen Bildungsangebote zu den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung. Damit soll die Bevölkerung besser aufgeklärt werden. Für Kitas und Schulen sollen spezifische Bildungsmodule entwickelt werden.
„Klimaschutz ist wichtig. Das ist die Menschheitsaufgabe und auch zentrales Thema der Landesregierung. Wir wollen bis 2045 klimaneutral werden. Aber wir müssen auch dort handeln, wo die Folgen der Klimakrise spürbar sind und zu Auswirkungen führen“, sagte Krischer.
Für die Maßnahmen sollen alle Ressorts übergreifend zusammenarbeiten. Auch die Strategie wurde von allen zwölf Landesministerien gemeinsam erarbeitet.
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