Politik

Omikron-Subtyp legt zu, RKI warnt vor hohem Infektionsdruck

  • Freitag, 25. Februar 2022
/picture alliance, Torsten Sukrow, SULUPRESS.DE
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Berlin – Trotz des wohl überschrittenen Scheitelpunkts der Omikron-Welle sieht das Robert-Koch-Insti­tut (RKI) weiter einen sehr hohen Infektionsdruck in der Bevölkerung. Das zeige auch der weiter hohe Anteil an positiv ausgefallenen PCR-Tests, schreibt die Behörde in ihrem Wochenbericht von gestern Abend.

Bei fast jedem zweiten solchen Test sei dies vorige Woche der Fall gewesen. Angenommen wird im Be­richt, dass geschätzt 1,4 bis 2,3 Millionen Menschen in Deutschland vergan­gene Woche an akuten Atem­wegssymptomen durch COVID-19 erkrankten. In dem Zusammenhang errechnet das RKI etwa 380.000 Arztbesuche.

Wie Analysen zu Virusvarianten zeigen, breitet sich die wohl noch leichter übertragbare Omikron-Unter­variante BA.2 in Deutschland kontinuierlich aus. Nach den aktuellsten verfügbaren Daten für die Woche bis zum 13. Februar lag der BA.2-Anteil in einer Stichprobe positiver Befunde laut Bericht bei knapp 24 Prozent. Die Entwicklung der Wochen zuvor verlief von 5 auf 11 auf 16 Prozent. Modellierer erwarten eine Fortsetzung des Trends.

So hatte ein Team der TU Berlin in einem vorgestern veröffentlichten Bericht geschrieben, wegen BA.2 ab Ende Februar mit einem Wiederanstieg der Infektionszahlen zu rechnen. Verwiesen wurde dabei auch auf die Entwicklung in Dänemark.

Wegen der leichteren Übertragbarkeit von BA.2 könne „eine deutlich langsamere Abnahme oder erneute Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen werden“, meint das RKI. Die weitere Entwicklung hänge auch stark von der Entwicklung der Kontakte im Rahmen der geplan­ten Lockerungen ab.

In Deutschland dominiert bisher die Omikron-Untervariante BA.1. Ihr Anteil geht in den RKI-Auswer­tun­gen zurück und liegt nun noch bei 75 Prozent. „In Populationen mit hoher Immunität durch Impfungen bzw. bereits durchgemachten Infektionen wurden keine Unterschiede im Schweregrad der Erkrankungen zwischen BA.1 und BA.2 festgestellt“, heißt es im Wochenbericht.

Darüber hinaus weist der Bericht aus, dass Omikron zunehmend bei älteren Menschen ankommt: „Wäh­rend die Sieben-Tage-Inzidenzen in allen Altersgruppen bis 69 Jahre sanken, war bei den ab 70-Jährigen in der vergangenen Woche ein weiterer Anstieg zu verzeichnen“, heißt es. Auch gebe es zunehmend Aus­brüche in Alten- und Pflegeheimen. Das Niveau hierbei ist in diesem Winter allerdings deutlich geringer als im vergangenen.

An Schulen hingegen sind die Ausbruchsmeldungen im Zuge der Omikron-Welle auf Spitzenwerte seit Pandemiebeginn gestiegen, wie aus dem Bericht hervorgeht. Der Maximalwert war demnach in der dritten Januarwoche erreicht, mit bisher 1.089 gemeldeten Ausbrüchen.

Bei Kindern und Jugendlichen von 5 bis 14 Jahren ist die Zahl erfasster Infektionen auch momentan noch unter allen Altersgruppen mit Abstand am höchsten. „Die hohe Zahl an Ausbrüchen kann mit der seit 2022 dominant zirkulierenden Omikron-Variante, den zeitweise ausgeweiteten Testaktivitäten und den unterschiedlich gut etablierten Schutzkonzepten im Schulsetting zusammenhängen“, begründet das RKI.

dpa

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