Pflegebevollmächtigter warnt vor „Isolation um jeden Preis“

Berlin – Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, warnt mit Blick auf die stark steigenden Coronazahlen vor einer „Isolation um jeden Preis“ in Pflegeheimen. „Der Erhalt der Selbstbestimmung ist dringend notwendig. Es darf nicht passieren, dass Menschen entmündigt werden“, sagte Westerfellhaus der Funke Mediengruppe.
„Es gab im Frühjahr auch Bewohnerinnen und Bewohner, die gesagt haben, ich will keinen sehen, ich habe Angst. Das gilt es genauso zu respektieren wie den Wunsch derjenigen, die sagen, die Kontakte zu meinen Angehörigen sind mir sehr wichtig.“
Eine Garantie, dass Bewohner mit ihrer Familie Weihnachten feiern könnten, könne er nicht geben, „das wäre Kaffeesatzleserei“. Er unterstütze alles, was dazu beitrage, dass alle mit ihrer Familie Weihnachten feiern könnten, sagte Westerfellhaus.
„Und ich glaube, dass wir das mit einem Besuchermanagement auch gewährleisten können. Das heißt natürlich aber auch genau nicht, dass alle am Heiligabend um 17 Uhr kommen können.“
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts von heute Morgen 4.325 neue Infektionen mit SARS-CoV-2 binnen 24 Stunden gemeldet. Der Wert ist vergleichsweise niedrig, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln.
Gemessen an den 2.467 gemeldeten Infektionen vom Montag vergangener Woche ist der aktuelle Wert aber deutlich erhöht. Die Zahl der Neuinfektionen hatte vorgestern mit 7.830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert erreicht.
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