Pflegepersonal droht nach Auslaufen des Krankenhausrettungsschirms Mehrbelastung

Mainz – Das Auslaufen des Krankenhausrettungsschirms werde für das Pflegepersonal durch die finanziellen Auswirkungen zu einer erheblichen Mehrbelastung führen, sagte Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz. Daher fordert Mai die Verlängerung des Rettungsschirmes bis mindestens Ende Juni.
Um die Finanzierung zu sichern, seien die Krankenhäuser gezwungen die Fallzahlen zu erhöhen. Dabei gäbe es schon jetzt sehr hohe Personalausfälle und viele unbesetzte Stellen, die für die übrigen Pflegekräfte zu einer hohen Mehrarbeit führen. Diese Problematik werde sich durch das Auslaufen des Rettungsschirmes noch weiter zuspitzen. „Die Folge ist eine weitere Befeuerung der desolaten Lage in weiten Teilen der gesundheitlichen Versorgung“, so Mai.
Um die versprochenen Ziele der Ampelkoalition für die Pflege noch zu erreichen, müsse die Regierung jetzt handeln. Denn durch das Auslaufen des Rettungsschirmes werde das Gegenteil erreicht und eine Verbesserung der Situation könne in weite Ferne rücken.
„Um die Belastung für das Pflegepersonal nicht noch weiter zu eskalieren, empfehlen wir daher mit Nachdruck schnellstmöglich die Weiterführung des Krankenhausrettungsschirms, analog der Regelungen im Altenhilfebereich oder in der Eingliederungshilfe bis mindestens 30. Juni 2022. Alles andere ist unverantwortlich“, warnte Mai.
Bereits zu Beginn der Coronapandemie wurde zur Existenzsicherung der Krankenhäuser als auch zur Sicherstellung der Versorgung von kritisch erkrankten Patienten ein Krankenhausrettungsschirm eingerichtet. Diese Maßnahme wurde mehrfach verlängert, soll nun aber zum 18. April auslaufen.
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