Privatkliniken wollen bewährte Strukturen erhalten

Kiel – Bewährte Strukturen erhalten und diese kontinuierlich an den jeweiligen Versorgungsbedarfen orientiert weiterzuentwickeln und finanziell abzusichern, lautet die Forderung des Verbandes der Privatkliniken in Schleswig-Holstein (VPKSH).
Die aktuellen Krankenhausreformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) trafen bei der gestrigen Mitgliederversammlung des VPKSH auf große Skepsis. Mit denen wolle dieser die Krankenhausversorgung in Deutschland revolutionieren, ohne dabei mehr Geld für eine Umstrukturierung in die Hand nehmen zu wollen.
„Ohne die Privatkliniken im Land wäre eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung nicht gewährleistet“, betonte Cordelia Andreßen, Vorsitzende des VPKSH. Deswegen sollten die Krankenhäuser bei der vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) beabsichtigten Reform nicht isoliert behandelt werden. Vielmehr müsse man die Versorgungsbereiche im Ganzen und in ihrer Wechselwirkung berücksichtigen.
Dem Vorschlag des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken (BDPK), dass Bund und Länder gemeinsam ein Planungsinstrument entwickeln, das auf die relevanten Versorgungsangebote in den Regionen ausgerichtet ist, könne sie daher gut folgen. Diese Regionalplanung solle die hausärztliche Versorgung ebenso umfassen wie die fachärztliche Versorgung und auch die Ausgestaltung und Optimierung des Rettungsdienstes sowie verfügbare Angebote zur medizinischen Rehabilitation und zur Übergangs- und Langzeitpflege vorsehen, so Andreßen.
„Damit die Krankenhausreform überhaupt gelingen kann, muss für die durch die Pandemie, Inflation und extremen Kostensteigerungen wirtschaftlich hart angeschlagenen Krankenhäuser zunächst jedoch eine stabile und auskömmliche Finanzierung geschaffen werden“, ergänzte Bernd Krämer, Geschäftsführer des VPKSH.
Krämer forderte deshalb die Politik auf, umgehend ein Vorschaltgesetz auf den Weg zu bringen, welches einen Inflationsausgleich vorsieht, die pandemiebedingten Erlösverluste ausgleicht, die aktuellen Energie-, Sach- und Personalkostensteigerungen abdeckt sowie eine Erhöhung der Investitionsmittel sicherstellt.
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