Politik

RKI-Daten: So steht es um die Coronalage an Schulen und Kitas

  • Freitag, 8. Oktober 2021
/lettas, stock.adobe.com
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Berlin – Seit August hat es nach Beobachtung des Robert-Koch-Instituts (RKI) wieder vermehrt Corona­ausbrüche an Kitas und vor allem an Schulen gegeben. Die übermittelte Häufigkeit von Ausbrüchen steige in diesem Jahr etwa zwei Monate früher an als im Vorjahr, geht aus dem Wochenbericht des RKI von gestern Abend hervor.

Demnach wurden für die vergangenen vier Wochen 201 Kita- und 481 Schulausbrüche übermittelt. Die jüngste Entwicklung, insbesondere der vergangenen zwei Wochen, lasse sich noch nicht gut bewerten, hieß es vor dem Hintergrund möglicher Nachmeldungen.

„Beim ansteigenden Trend der Ausbruchshäufigkeit in Kitas und Schulen spielen vermutlich die ausge­weiteten Testaktivitäten und die leichtere Übertragbarkeit der Delta-Variante eine Rolle“, erläutern die Autoren zu den Zahlen. Fälle, darunter auch solche ohne Krankheitssymptome, würden frühzeitig er­kannt.

An Kitas steckten sich durchschnittlich fünf Menschen pro Ausbruch an, an Schulen vier. Vereinzelt gebe es aber an beiden Arten von Einrichtungen größere Ausbrüche mit mehr als zehn Ansteckungen. Ab zwei Infizierten an einer Einrichtung wird dies als Ausbruch definiert.

Bei den Schulausbrüchen würden überwiegend Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 14 Jahren bekannt, hieß es. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche bei den 10- bis 14-Jährigen am höchsten von allen Altersgruppen: mit 178 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Bei Kindern im Grundschulalter (5 bis 9 Jahre) lag der Wert bei 142. Bei Menschen ab 50 Jahren waren die Inzidenzen niedriger als 50.

RKI-Chef Lothar Wieler hatte vorgestern in Berlin bekräftigt, dass nach RKI-Empfehlung die Maßnahmen zum Infektionsschutz an Kitas und Schulen – ebenso wie in Alten- und Pflegeheimen – bis zum Frühjahr
2022 aufrechterhalten werden sollten. Wieler sagte: „Wir wollen, dass Kitas und Schulen auf bleiben, aber bitte unter Beibehaltung von Schutzmaßnahmen.“ Mehrere Bundesländer hatten zuletzt die Masken­­pflicht an Schulen aufgehoben.

Die Zahl der Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen in Deutschland gibt das RKI im Bericht für vergan­gene Woche mit 52 an. Das Institut spricht von einem deutlichen Rückgang solcher Ausbrüche insbe­sondere wegen Impfungen und Hygienemaßnahmen.

Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen COVID-19-Impfstoff. In dieser Gruppe sind schwere Verläufe zwar viel seltener als bei älteren Menschen. Wieler wies aber zum Beispiel auf das mögliche Risiko von Langzeitfolgen der Infektion hin.

Es liege in der Verantwortung aller Bürger, diese Gruppe zu schützen, sagte Wieler. „Dazu gehört auch, dass alle, die es können, die mit den Kindern umgehen, sich impfen lassen gegen COVID-19 und auch die anderen Maßnahmen einhalten.“

dpa

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