Politik

RKI: Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante

  • Dienstag, 29. Juni 2021
/sea and sun, stock.adobe.com
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München/Berlin – Die ansteckendere Delta-Variante greift in Deutschland immer mehr um sich. Sie ma­che mittlerweile einen Anteil von mindestens 35 Prozent an untersuchten Proben aus, sagte der Präsi­dent des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie es gestern aus Teilnehmerkreisen hieß.

Zuvor hatten auch mehrere Medien darüber berichtet. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, sei der Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent zu schätzen. Offiziell veröffentlicht das RKI die neuen Angaben zu den Virusvariantenanteilen stets am Mittwochabend.

Delta ist noch ansteckender als Alpha, wie Wieler bereits am vergangenen Freitag gesagt hatte. Die Variante verbreite sich vor allem in der ungeimpften Bevölkerung.

Wieler hatte bereits gesagt, dass die Fallzahlen deshalb voraussichtlich wieder steigen werden. Dass die bundesweite 7-Tage-Inzidenz rückläufig ist, erklärten Experten zuletzt mit dem deutlichen Rückgang der Fallzahlen durch die bisher vorherrschende Alpha-Variante.

In der zweiten Juni-Woche hatte der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent gelegen. Betroffen von der Delta-Variante sind den Experten zufolge im Moment vor allem Menschen unter 60 Jahren. Die meisten Ansteckungen passierten dabei im privaten Haushalt.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Coronainfektionen ist erneut leicht zurückgegangen und liegt nun bei 5,4., wie das RKI unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 5,6 gelegen, vor einer Woche bei 8,0.

Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen eines Tages 404 Neuinfektionen mit dem Corona­virus sowie 57 weitere Todesfälle registriert. Vor einer Woche waren 455 Neuansteckungen sowie 77 To­desfälle verzeichnet worden.

Die in den vergangenen Wochen stark gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb dieses Zeitraums an.

Die Zahl der Neuinfektionen liegt in der Regel am Wochenende und am Montag niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt laut den jüngsten RKI-Angaben bei 3.727.333. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.819. Die Zahl der von einer COVID-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.622.600.

dpa/afp

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