Politik

RKI stuft Coronarisiko nur noch als moderat ein

  • Freitag, 3. Februar 2023
/Belkin & Co, stock.adobe.com
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Berlin – Weniger Ansteckungen, mildere Verläufe und breite Bevölkerungsimmunität: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat das Coronarisiko von hoch auf moderat herabgestuft.

„Die derzeitige Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird insge­samt als moderat eingeschätzt“, heißt es im Corona-Wochenbericht des RKI von gestern Abend.

Zuvor hatte es längere Zeit von hohem Risiko gesprochen. Eine Wiederhochstufung bei Verschlechterung der Lage sei aber nicht ausgeschlossen, schreibt das RKI auf seiner Webseite zur Risikobewertung.

Das RKI rät auch weiterhin zum Einhalten von Empfehlungen zum Schutz vor Ansteckungen: Man solle zum Beispiel zu Hause bleiben, wenn man krank ist, in Innenräumen Maske tragen und häufig lüften. Hintergrund sind auch andere Atemwegserreger, bei denen in den kommenden Wochen mit stärkerer Verbreitung gerech­net wird.

Ältere Menschen mit Vorerkrankungen oder mangelndem Immunschutz haben laut RKI das größte Risiko für schwere Verläufe. Jüngere Menschen könnten weiterhin Langzeitfolgen entwickeln. Damit sei das Vermeiden einer Coronainfektion „grundsätzlich sinnvoll“, hieß es.

Zur Entwicklung der im Labor bestätigten und ans RKI gemeldeten Coronafälle berichtet das RKI für die ver­gangene Woche von einem leichten Anstieg auf niedrigem Niveau. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sei im Vergleich zur Woche zuvor um 16 Prozent gestiegen, heißt es im Wochenbericht.

Bei der Zahl der Menschen, die mit schwerer akuter Atemwegsinfektion und COVID-19-Diagnose im Kranken­haus behandelt wurden, habe sich der länger anhaltende Rückgang etwas abgeschwächt. Die Zahl der COVID-19-Intensivpatienten sank laut Bericht weiter deutlich.

Mehrere Virusvarianten weisen in stichprobenartigen Untersuchungen steigende Anteile auf, berichtet das RKI weiter. Die die in den USA dominierende Mischvariante XBB.1.5 zum Beispiel kommt nach aktuellsten Daten von vorvergangener Woche hierzulande auf sechs Prozent. Auch für bestimmte Sublinien von BA.2.75 geht das RKI von einer weiteren Zunahme aus.

Eine Mischform aus Omikron- und Delta-Variante mit der Bezeichnung XAY ist laut Bericht kürzlich von der Europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC unter Beobachtung gestellt worden. Sie sei bisher selten in Deutschland nachgewiesen worden und verbreite sich nur langsam, hieß es. Insgesamt habe es seit der zweiten Novemberwoche 36 XAY-Nachweise gegeben. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Mischvariante aus Omikron und Delta entdeckt wird.

dpa

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