Politik

SARS-CoV-2-­Neuinfektionen: höchster Wert seit April

  • Freitag, 2. Oktober 2020
picture alliance / Andreas Gora
picture alliance / Andreas Gora

Berlin – Die Zahl der SARS-CoV-2-Neuinfektionen in Deutschland hat den höchsten Wert seit der zweiten Aprilhälfte erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheits­äm­ter 2.673 neue Infektionen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgab. Zuvor hatte der Wert binnen weniger Tage schon zweimal die Schwelle von 2.500 überschritten.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 294.395 Men­schen in Deutschland nachweislich mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert (Datenstand 2.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronainfektion liegt nach RKI­-­Angaben bei 9.508. Das sind acht mehr als am Vortag. Rund 259.500 Menschen ha­ben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6.000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Ein Anstieg zeichnet sich inzwischen auch bei den intensivmedizinisch behandelten CO­VID-19-Patienten ab. Laut aktuellem RKI-Lagebericht werden derzeit (1.10.2020, 12:15 Uhr) 362 Coronainfizierte intensivmedizinisch behandelt, 193 davon werden beatmet.

Eine Woche zuvor waren es noch 296 Infizierte (166 beatmet) und eine Woche davor 238 Infizierte (135 beatmet). Rund 8.700 der rund 30.540 registrierten Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Das RKI verwies in seinem Epidemiologischen Bulletin nochmals auf die Genauigkeit der Coronatests. Es komme äußerst selten vor, dass ein nichtinfizierter Mensch ein positives Testergebnis erhalte (falsch-positives Ergebnis). Wegen der hohen Qualitätsanforderun­gen liege die analytische Spezifität bei nahezu 100 Prozent.

Zudem würden die Ergebnisse fachkundig überprüft. Bei nicht plausiblen Befunden gebe es eine Wiederholung oder ein zusätzliches Testverfahren. Die Zahl der falsch-positiven Befunde sei daher so klein, dass sie die Einschätzung der Lage nicht verfälsche.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lage­bericht bei 0,90 (Vortag: 0,96). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tages­ak­tuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert gestern bei 1,05 (Vortag: 1,00). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung