Schleswig-Holstein: SPD für landeseigene Statistik zur Gesundheit von Frauen

Kiel – Schleswig-Holsteins SPD hat eine zentrale Datenerhebung für eine landeseigene Statistik zur Gesundheit von Frauen gefordert. Ohne eine solide Datenbasis werde riskiert, dass Frauen nicht die Gesundheitsversorgung erhalten, die sie benötigen, teilte die SPD-Fraktion heute in Kiel mit. Zudem würden in der Medizin Frauen oftmals weniger ernst genommen als Männer, wenn es um ihre Gesundheit gehe.
Vor allem zur Gesundheit von Frauen mit geringem Einkommen lägen keine Daten vor, kritisierte die SPD-Abgeordnete Birte Pauls. „Dabei sind vor allem sie oft einem höheren Risiko für verschiedene Probleme ausgesetzt.“ Zudem würde eine Vielzahl ihrer gesundheitlichen Herausforderungen durch finanzielle Einschränkungen und soziale Barrieren verschärft.
Ferner wiesen Studien darauf hin, dass Frauen aus verschiedenen Gründen häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen sind als Männer. „Viele Frauen jonglieren zwischen beruflichen Verpflichtungen und familiären Rollen, was zu chronischem Stress und Burnout-Erkrankungen führen kann“, so Pauls. Gleichzeitig seien sie auch häufiger Opfer von häuslicher Gewalt oder sexuellem Missbrauch, was wiederum das Risiko für posttraumatische Belastungsstörungen erhöhe.
Zu sehen sei dies auch an der Erwerbsminderungsrente, die in Schleswig-Holstein 37.355 Frauen vollständig erhielten. Zu den medizinischen Gründen, die zu der Erwerbsminderungsrente geführt haben, konnte die schwarz-grüne Landesregierung nach Angaben von Pauls keine Antwort geben.
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