UNO ruft Firmen zu Investitionen in Frauengesundheit auf

Paris – Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) hat Unternehmen weltweit aufgerufen, mehr Geld in die Gesundheit ihrer weiblichen Beschäftigten zu investieren.
„Fast 40 Prozent der Arbeitskräfte weltweit sind Frauen – der durchschnittliche Arbeitsplatz ist aber nicht für Frauen gedacht“, sagte UNPFA-Chefin Natalia Kanem gestern in Paris.
Der Schutz vor sexueller Belästigung oder Übergriffen, kostenfreie Hygieneprodukte oder die Übernahme der Kosten für die Geburtenkontrolle sollten „Standard“ in den Zielen von Unternehmen werden.
Die Frauengesundheit sei im Regelwerk von Unternehmen bislang unterrepräsentiert, beklagte Kanem. Sie bezog sich auf das ESG genannte Regelwerk zur Bewertung von Unternehmen, das auch manche Investoren oder Kunden für ihre Entscheidungen nutzen. ESG steht für Environmental, Social and Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
Die UNPFA präsentierte gestern Standards zur Frauengesundheit, die in das ESG aufgenommen werden könnten. Dazu gehören auch Mutterschaftsurlaub oder Hilfe bei sexuell übertragbaren Krankheiten.
Die UN-Organisation zitierte Studien, wonach Investitionen in die Frauengesundheit die Produktivität in Unternehmen um bis zu 22 Prozent steigern, Fehltage um bis zu 62 Prozent und Kündigungen um bis zu 23 Prozent reduzieren können.
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