Politik

Spahn kritisiert Aussetzung von Impfungen mit Astrazeneca

  • Freitag, 12. März 2021
/picture alliance, NurPhoto, Roberto Silvino
/picture alliance, NurPhoto, Roberto Silvino

Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Aussetzung von Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca in einigen Ländern kritisiert. Der CDU-Politiker verwies heute in Berlin auf die Europäi­sche Arzneimittelbehörde EMA.

Diese habe nach Beratung der Experten erklärt, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe. Das für Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut komme zu derselben Einschätzung.

„Ich bedaure es, dass auf dieser Grundlage – Wissensstand jetzt Freitagvormittag – einige Länder in der Europäischen Union das Impfen mit Astrazeneca ausgesetzt haben“, erklärte Spahn. „Mit dem was wir bisher wissen, ist der Nutzen (...) bei weitem höher als das Risiko“, fügte er hinzu.

Es gebe nach derzeitigem Stand und nach Angaben der zuständigen Behörden auch in den Ländern, die die Impfung ausgesetzt hätten, keinen Hinweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Im­pfung und Erkrankungen.

Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, sagte, es gebe zum jetzigen Zeitpunkt keinen Hinweis, dass diese Geschehnisse statistisch auffällig wären.

Dänemark hatten gestern als erstes Land entschieden, vorübergehend niemanden mehr mit dem Coro­naimpfstoff von Astrazeneca zu impfen. Als Grund wurden Berichte über einen Todesfall und schwere Erkrankungen durch Blutgerinnsel nach der Impfung genannt.

Man könne jedoch noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blut­ge­rinnseln bestehe, hieß es. Norwegen, Island, Thailand und Bulgaruen folgten der Entscheidung Däne­marks.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung