Spahn: Wohl keine zeitliche Streckung der Coronaimpfungen

Berlin – Der anfangs knappe Coronaimpfstoff wird voraussichtlich in Deutschland nicht durch ein verzögertes Verabreichen der zweiten Dosis mehr Menschen zugänglich gemacht.
„Wir lassen die Daten von der Ständigen Impfkommission (STIKO) anschauen, aber die ersten Rückmeldungen sind tatsächlich die, dass wir bei der Zulassung und dem, was in der Zulassung steht, bleiben sollten“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte gestern in Berlin
Für die Frist zwischen Erst- und Zweitimpfung gebe es klare Empfehlungen. In der für die Zulassung notwendigen Studie wurde den Probanden die zweite Impfung rund drei Wochen nach der ersten gegeben.
„Da es ja aber eine gemischt politisch-wissenschaftliche Debatte dazu gibt (...), war es mir sehr, sehr wichtig, diese Debatte in einen Prozess zu geben, der zu einem Ergebnis führt“, sagte Spahn. Deshalb habe er die Ständige Impfkommission gebeten, sich damit auseinanderzusetzen.
„Aber mein Eindruck ist, dass es sehr, sehr viel Sinn macht, gerade bei diesen sensiblen Fragen, bei denen es viel auch um Vertrauen und Verlässlichkeit geht, dass wir uns eben an die Zulassung halten.“
Für ein verzögertes Verabreichen der zweiten Dosis gab es unter Experten zuletzt auch Zustimmung. „In dieser besonderen Pandemielage ist es vertretbar, mit den jetzt vorhandenen Impfdosen möglichst vielen Menschen erst einmal die erste Immunisierung zu ermöglichen, und die zweite Impfung verzögert, aber zwingend innerhalb von 60 Tagen, nachzuholen“, schreibt etwa die Gesellschaft für Immunologie in einer Stellungnahme.
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