SPD zufrieden mit geringer Ablehnung der elektronischen Patientenakte

Berlin – Die SPD zieht eine positive Zwischenbilanz der bisherigen Ablehnungsquoten bei der elektronischen Patientenakte (ePA). Genaue Zahlen zur Nutzung durch die Versicherten lägen zwar noch nicht vor, allerdings seien diese auch von untergeordneter Bedeutung, erklärte der Fraktionssprecher für E-Health, Matthias Mieves, in Berlin.
Die bisherige Erfahrung zeige, dass das Konzept des Opt-out funktioniere. „Was wir von den Kassen zurückgemeldet kriegen, sind Ablehnungsquoten von drei bis vier Prozent“, sagte Mieves. Damit könne man sehr zufrieden sein, Ziel der Bunderegierung sei schließlich eine Quote von weniger als zehn Prozent.
„Das ist die Hauptkennzahl, die wir im Auge behalten. Sie ist wichtig, um die ePA in den Alltag des Gesundheitswesens zu bringen.“ Das komme auch denjenigen Patientinnen und Patienten zugute, die nicht digitalaffin seien und die Anwendung nicht selbst nutzen würden.
Denn diese könne auch ohne Zutun der Versicherten durch Ärztinnen, Ärzte und andere Leistungserbringer genutzt werden. Das werde den Versorgungsalltag verändern. „Die ePA wird dazu führen, dass in Praxen und Kliniken anders gearbeitet wird“, erklärte Mieves. „Das wird nicht im Vorbeigehen funktionieren, da müssen wir uns alle reinhängen.“
Keine Zahlen würden hingegen dazu vorliegen, wie viele der Versicherten, die einer Einrichtung nicht widersprochen haben, diese auch selbst aktiv nutzten, also sich von ihrer Krankenkasse die App freischalten lassen würden, um selbst auf ihre ePA zugreifen zu können, um sie einzusehen und gegebenenfalls selbst Änderungen vorzunehmen.
„Erst nach Februar wird man realistischerweise Nutzungszahlen nennen können“, erklärte er. Allerdings sei das aus Versorgungssicht auch nicht von zentraler Bedeutung, da der tatsächliche Nutzen der ePA sich aus deren Nutzung durch die Heilberufe ergebe.
Mieves wies zudem Spekulationen über Verzögerungen bei der Einführung aufgrund herstellerseitiger Umsetzungsprobleme zurück. „Wir gehen fest davon aus, dass es am 15. Januar in den Pilotregionen losgeht.“ Der Zeitplan sei stets ambitioniert gewesen, was aber auch allen Beteiligten bewusst sei.
Auch als Lehre aus der an Rückschlägen reichen Einführung des E-Rezepts halte man aber daran fest, dass die Testphase offen sei. Sollten sich in ihr wesentliche Probleme zeigen, werde man lieber den bundesweiten Start, der für den 15. Februar vorgesehen ist, entsprechend verschieben, als es auf Biegen und Brechen zu versuchen. „Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir das hinkriegen“, sagte Mieves.
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