Starke Raucher können von Lungenkrebsscreening mittels Low-Dose-CT profitieren

Köln – Ein Screening mittels Niedrigdosiscomputertomografie (Low-Dose-CT) bietet starken aktiven und ehemaligen Rauchern mehr Nutzen als Schaden. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bei einer neuen – zweiten – Nutzenbewertung.
Das Verfahren kann einige Personen davor bewahren, an Lungenkrebs zu sterben. Für manche verlängert sich dadurch möglicherweise auch das Gesamtüberleben – so lautete bereits im November 2020 das abschießende Ergebnis einer IQWiG-Nutzenbewertung.
Im Juli 2024 tritt nun eine entsprechende Verordnung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Kraft, nach der ein Screeningverfahren mit der Low-Dose-CT auch strahlenschutzrechtlich zulässig ist. Vor diesem Hintergrund hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das IQWiG mit einer Aktualisierung der Nutzenbewertung beauftragt.
Das Institut hat dafür die Ergebnisse einer weiteren Studie und damit insgesamt neun randomisierten kontrollierten Studien mit mehr als 94.000 Personen ausgewertet – mit deutlichem Ergebnis: Ein Low-Dose-CT-Screening kann fünf von 1.000 ehemals starke Raucherinnen und Rauchern innerhalb von etwa zehn Jahren davor bewahren, an Lungenkrebs zu sterben. Als starke Raucherinnen und Raucher gelten zum Beispiel Personen, die 20 Jahre lang mindestens eine Packung Zigaretten pro Tag geraucht haben oder zehn Jahre lang mindestens zwei Packungen Zigaretten pro Tag.
Der Nutzen des Screenings überwiegt laut dem IQWiG etwaige Schadensaspekte wie das Risiko von falschen Diagnosen oder Überdiagnosen. Der Vorteil bei der Sterblichkeit erhöhte sich dabei gegenüber 2020 von einem Anhaltspunkt sogar auf einen Hinweis für einen Nutzen, also von einer niedrigen Aussagesicherheit zu einer mittleren Aussagesicherheit.
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