Politik

Terrorgefahr: Giftstoffe immer leichter herzustellen

  • Mittwoch, 21. September 2022
Einsatzkräfte des Sondereinsatzkommandos (SEK), der Entschärfung und der analytischen Task Force stehen bei einem Pressetermin auf einem Hof des Berliner Polizeipräsidiums. /picture alliance, dpa, Sabrina Szameitat
Einsatzkräfte des Sondereinsatzkommandos (SEK), der Entschärfung und der analytischen Task Force stehen bei einem Pressetermin auf einem Hof des Berliner Polizeipräsidiums. /picture alliance, dpa, Sabrina Szameitat

Berlin – An einer Großübung von Polizei- und Gesundheitsbehörden zu einem möglichen Terroranschlag mit bio­logischen Waffen haben in Berlin 1.000 Einsatzkräfte und 100 Beobachter teilgenommen. Das Bundes­minis­te­ri­um für Gesundheit (BMG) sieht eine reale Gefahr.

Man werde mehr solcher Übungen benötigen, weil es die „asymmetrische Entwicklung gebe, dass solche Gift­stoffe immer leichter herzustellen seien“, teilte das Ministerium heute dem Deutschen Ärzteblatt mit. Die Übung sei ein „riesiger Erfolg“.

Mit einem simulierten Selbstmordanschlag und einer Schießerei hatte die Übung gestern Abend auf einem Polizeigelände in Spandau begonnen. Das erfundene Szenario ging von drei Attentätern und 19 Todesopfern in einem Kino aus.

Angenommen wurde dabei auch von einer Freisetzung des biologischen Giftstoffs Ricin, so dass in der Übung alle Polizei- und Feuerwehreinheiten in Schutzanzügen arbeiten mussten. Unter den 100 Beobachtern der Übung waren auch Spezialisten der US-Bundespolizei FBI, aus Japan und von der israelischen Botschaft.

Die dreitägige Übung soll noch bis morgen andauern. Erprobt werden Einsatzkonzepte zum Schutz der Bevöl­kerung und zur Verfolgung der Täter. Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagte: „Der Ernstfall verzeiht keine Fehler.“

Beteiligt waren das Bundeskriminalamt (BKA), die Bundespolizei, die Feuerwehr, das Robert Koch-Institut (RKI), die Uniklinik Charité, der Senat und der öffentliche Gesundheitsdienst. Das RKI schickte eine spezielle Krisenmanagementeinheit des Zentrums für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene.

dpa/lau/may

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