Thüringens Krankenkassen geben mehr Geld für Klinikbehandlung

Erfurt – Die Krankenkassen und die Landeskrankenhausgesellschaft in Thüringen haben sich auf einen voraussichtlichen Finanzaufwand für Krankenhausbehandlungen im laufenden Jahr von insgesamt 2,1 Milliarden Euro geeinigt. Das teilte der Verband der Ersatzkassen (vdek) mit.
Demnach steigen die geplanten Ausgaben um weitere 31,7 Millionen Euro gegenüber einer ersten Einigung im Februar dieses Jahres. Hintergrund sei, dass nun auch Tariferhöhungen aus dem vergangenen Jahr berücksichtigt worden sind. Die Kassen und die Krankenhäuser haben sich demnach auf ein Durchschnittshonorar je Behandlung – den sogenannten Landesbasisfallwert – von nun 4.453,76 Euro geeinigt.
Das entspreche einer Steigerung um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit werde die Liquidität der Thüringer Krankenhäuser gesichert und eine verlässliche stationäre Versorgung gewährleistet, heißt es. Aus Sicht der Krankenkassen brauche es langfristig aber strukturelle Änderungen durch eine Umsetzung der geplanten Krankenhausreform.
Bislang erhalten die Krankenhäuser in der Regel Fallpauschalen für einzelne Behandlungsleistungen, etwa Hüftoperationen oder Blinddarmentfernungen. Die Ende vergangenen Jahres vom Bundestag beschlossene Klinikreform soll dieses Vergütungssystem modifizieren. Künftig sollen die Häuser schon für das Vorhalten bestimmter Angebote Geld erhalten.
Nach den aktuell verfügbaren Zahlen des Statistischen Landesamtes wurden 2023 rund 519.000 Menschen stationär in Thüringer Krankenhäusern behandelt. Das waren deutlich weniger als vor der Coronapandemie. 2019 hatte die Zahl noch bei rund 580.000 gelegen. Nur gut 67 Prozent der Krankenhausbetten in Thüringen waren 2023 ausgelastet.
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