Politik

Von der Decken ruft Lauterbach zur Zusammenarbeit auf

  • Montag, 5. Februar 2024
Kerstin von der Decken (CDU), Gesundheitsministerin von Schleswig-Holstein. /picture alliance, Frank Molter
Kerstin von der Decken (CDU), Gesundheitsministerin von Schleswig-Holstein. /picture alliance, Frank Molter

Kiel – Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mangelnde Zusammenarbeit bei der Krankenhausreform vorgeworfen. Damit schlägt sie in dieselbe Kerbe wie bereits ihr Amtskollege aus Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann.

„Der Bundes­minister muss wissen, dass eine große Krankenhausreform nur mit den Ländern gelingen kann“, sagte die CDU-Politikerin. Zudem gehe es bei dem Reformprojekt um nicht weniger als die Versorgung der Menschen in den nächsten Jahrzehnten. Alle Beteiligten seien daher gut beraten, nach überparteilichen Lösungen zu suchen, die fachlich begründet seien.

Bei der vergangenen Gesundheitsministerkonferenz sei Lauterbach überraschend von der Vereinbarung abge­rückt, dass das Gesetz zur Krankenhausreform im Bundesrat zustimmungspflichtig werde, monierte sie. Dies sei ein erneuter Bruch von Vereinbarungen gewesen, nachdem zuvor bereits weder eine Analyse der Auswir­kun­gen zur Reform noch der angepasste Arbeitsentwurf zum Gesetz vorgelegt worden sei.

Grundlage der gemeinsamen Arbeit an der Klinikreform sei ein zustimmungsbedürftiger Gesetzentwurf ge­we­sen. Dies sei im Januar 2023 schriftlich vereinbart worden, damit der für die Finanzierung des Klinikbetriebs zuständige Bund und die für die Krankenhausplanung zuständigen Länder an einem Strang zögen.

Von der Decken betonte: „Ich erwarte, dass der Bundesminister den Arbeitsentwurf jetzt endlich rasch allen Ländern vorlegt, damit es nicht zu weiteren Verzögerungen im Reformprozess kommt.“

Ebenso muss der Bund laut der Gesundheitsministerin seiner Verantwortung zur Klinikfinanzierung gerecht werden. „Die Kliniken brauchen jetzt die notwendigen Mittel, um die Kostensteigerungen aufzufangen. Sie können keine Patientinnen und Patienten wegschicken mit der Begründung, dass keine Mittel da seien“, hieß es weiter. Wenn dies ignoriert werde, drohten weitere Insolvenzen.

Der Bundesgesundheitsminister hatte am vergangenen Dienstag bekannt gegeben, dass die umfassendere Klinikreform am 24. April im Bundeskabinett verabschiedet werden soll. Zuvor solle sie mit den Ländern beraten werden. Die Länder hatten Lauterbach am Vortag in der Gesundheitsministerkonferenz unter Druck gesetzt, den Gesetzentwurf mit Änderungswünschen der Länder schnell auf den Weg zu bringen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung