Politik

Weniger Neuinfektionen, mehr Intensivpatienten

  • Montag, 28. Dezember 2020
/picture alliance, KEYSTONE, Peter Klaunzer
/picture alliance, KEYSTONE, Peter Klaunzer

Berlin – Während der Weihnachtsfeiertage ist die Zahl der registrierten Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 deutlich gesunken – allerdings vermutlich wegen der Festtage. Am zweiten Weihnachtstag meldeten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 13.755 Neuinfektionen – nach 14.455 am Freitag und 25.533 an Heiligabend.

Das RKI hatte ohnehin während der Feiertage mit geringeren Zahlen gerechnet, weil sowohl weniger getestet wurde als auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern eingingen. Doch auf den Intensivstationen stieg die Zahl der COVID-19-Patienten weiter an.

Die Zahl der binnen 24 Stunden von den Gesundheitsämtern gemeldeten Todesfälle lag am Samstag bei 356 – nach 240 am Freitag und 412 am Donnerstag. Der bisherige Höchststand von 962 Todesfällen war am vorigen Mittwoch erreicht worden.

Auf den Intensivstationen verschärfte sich die Lage: Gestern wurden nach Angaben der Deutschen Inter­disziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 5.562 COVID-19-Patienten intensivme­di­zinisch behandelt – etwa 200 mehr als an Heiligabend (5.354). 2960 von ihnen (53 Prozent) wurden invasiv beatmet.

Seit Beginn der Pandemie wurden nach RKI-Angaben von Sonntag (Stand 0.00 Uhr) insgesamt 1.640.858 Infektionen mit SARS-CoV-2 registriert, 29.778 Menschen starben demnach an oder in Verbindung mit einer Coronainfektion. Etwa 1.236.700 Menschen sind nach RKI-Schätzung wieder genesen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Sonntagmorgen (Stand 10.35 Uhr) bei rund 161. Ihr bisheriger Höchststand war am vorigen Dienstag mit 197,6 erreicht worden.

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Sonntag Sachsen mit 376 und Thüringen mit 290, die niedrigsten Werte hatten Mecklenburg-Vorpommern mit 78 und Schleswig-Holstein mit 86.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Sonntag bei 0,83 (Samstag: 0,89). Dieser R-Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 83 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab.

Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass während der Feiertage Coronafälle nur verzögert angezeigt, erfasst und übermittelt werden, „so dass der R-Wert zudem ggf. unterschätzt wird“.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung