Vermischtes

112 Coronafälle bei Kirche in Bremerhaven

  • Montag, 15. Juni 2020
Der Eingang zum Gemeindehaus der freikirchlichen Pfingstgemeinde im Stadtteil Schierholz. /picture alliance, Hauke-Christian Dittrich
Der Eingang zum Gemeindehaus der freikirchlichen Pfingstgemeinde im Stadtteil Schierholz. /picture alliance, Hauke-Christian Dittrich

Bremerhaven/Verden – Die Coronainfektionswelle unter Mitgliedern einer evangelischen Freikirche in Bremerhaven betrifft inzwischen mindestens 112 Menschen auch im an­gren­zenden Kreis Cuxhaven.

Wie die Stadt Bremerhaven gestern mitteilte, ist ein 75-jähriger Angehöriger der Kirchen­gemeinde am vergangenen Donnerstag zu Hause an einer COVID-19-Erkrankung gestor­ben. Der alarmierte Rettungsdienst konnte dem vorerkrankten Mann nicht mehr helfen.

Die Infektion des Mannes mit dem Virus SARS-CoV-2 war zuvor nicht bekannt und bestä­tigte sich erst bei einer nachträglichen Untersuchung. Das Gesundheitsamt sucht nun nach den Kontaktpersonen des Mannes.

Der Freikirche in Bremerhaven gehören vor allem kinderreiche russlanddeutsche Famili­en an. Sie führen nach Berichten aus der Stadt ein abgeschiedenes Leben – geprägt auch durch die Erfahrung, dass sie als Christen und nationale Minderheit in der Sowjetunion verfolgt wurden.

Als sich Infektionen zu häufen begannen, suchten Behördenvertreter die Familien auf und forderten sie auf, sich testen zu lassen und die Quarantäne einzuhalten. Nach aktu­ell­em Kenntnisstand wurde das Virus vermutlich nicht in Gottesdiensten übertragen, son­dern bei sozialen Kontakten der Gemeindemitglieder untereinander.

Unterdessen wurden bei einem Ausbruch in einem Pflegeheim in Oyten nach Angaben des Landkreises Verden am Wochenende mindestens 28 Infektionen festgestellt. Be­troffen waren acht Pflegekräfte und 20 Bewohner des Heims, sagte ein Kreissprecher gestern.

Das Heim wurde angewiesen, infizierte und nicht infizierte Bewohner sofort räumlich zu trennen. Außerdem wurden die Kontaktpersonen der infizierten Pflegekräfte ermittelt. Einige von ihnen haben Kinder. Deshalb wurden vorsorglich eine Kitagruppe in Bassen und eine Lerngruppe in einer Schule in Oyten geschlossen, bis abschließende Tests vor­liegen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung