Acht Beratungsstellen für Krebspatienten in Mecklenburg-Vorpommern geplant
Schwerin – Mit acht speziellen Beratungsstellen will die Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern die Betreuung von Krebspatienten verbessern. Rund 40 Prozent der Krebspatienten bräuchten nach der Therapie Beratung, zehn Prozent sogar psychologische Unterstützung. Zuerst hatte die Ostsee-Zeitung berichtet.
„Die Onkologischen Zentren und Reha-Kliniken sind extrem gut aufgestellt“, sagte Ernst Klar, Vorsitzender der Krebsgesellschaft. Die Beratungsstellen sollten nach der Reha ansetzen und bei sozialen und organisatorischen Belangen helfen, etwa wie es mit dem Arbeitsplatz weitergeht oder wie man einen Schwerbehindertenausweis erhält.
Zudem sollten sie feststellen, wer psycho-onkologische Unterstützung benötige. Neben einem Sozialpädagogen oder -arbeiter und einer medizinischen Fachangestellten solle deshalb in jedem der acht geplanten Beratungszentren auch ein Mediziner oder Psychologe tätig sein, sagt Klar. In Mecklenburg-Vorpommern rechne er mit jährlich etwa 4.000 neuen Patienten.
Derzeit entwickele die Krebsgesellschaft die Kriterien für die Beratungsstellen. Ab Mitte 2020 könnte die Finanzierung geklärt sein und mit dem Aufbau begonnen werden. Wie teuer das Projekt werde, könne man noch nicht sagen, da die Kosten vom Beratungsbedarf abhängig seien.
Das Gesundheitsministerium in Schwerin biete aber Unterstützung. Es sei angedacht, auf bereits bestehenden Strukturen aufzubauen, sagt Klar. Denn schon jetzt beraten einige Stellen auch Krebserkrankte, jedoch nicht spezialisiert und nicht flächendeckend.
Nach Angaben der Krebsgesellschaft erkranken in Mecklenburg-Vorpommern jedes Jahr rund 10.000 Menschen neu an Krebs, bis zum Jahr 2025 sollen es über 11.600 sein, wie aus einer Berechnung des Zentralen Klinischen Krebsregisters Mecklenburg-Vorpommern hervorgeht.
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