Aktie von chinesischer Pharmafirma bricht nach Zweifeln an Coronaheilmittel ein

Peking – Zweifel an der Wirksamkeit eines Heilmittels der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gegen das Coronavirus haben den Aktienkurs einen großen chinesischen Pharmaunternehmens abstürzen lassen. Der Aktienkurs des Arzneimittelherstellers Shijiazhuang Yiling Pharmaceutical fiel gestern an der Börse in Shenzhen um zehn Prozent auf 32,39 Yuan (rund 4,70 Euro).
Ausgelöst wurden die Turbulenzen durch einen Bericht der Gesundheitsplattform Dingxiang Yisheng, demzufolge das pflanzliche Medikament Lianhua Qingwen entgegen weit verbreiteter Annahmen nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützt. In China ist das Mittel, das gegen Fieber und Halsschmerzen helfen soll, seit 2020 zur Behandlung von Coronapatienten zugelassen. In Shanghai und der Sonderverwaltungszone Hongkong wurden die Tabletten sogar von den Behörden an die Bevölkerung verteilt.
Die Debatte über das Medikament war vergangene Woche von dem Influencer Wang Sicong losgetreten worden. Er hatte in einem Online-Video gesagt, das in China äußerst beliebte Medikament werde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht zur Behandlung von COVID-19-Patienten empfohlen.
Nach Angaben der USA und anderer Länder gibt es bisher keine Beweise dafür, dass das Medikament zur Vorbeugung oder Behandlung von Coronainfektionen geeignet ist. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erklärte, es gebe keine „zuverlässigen wissenschaftlichen Beweise“ für die Wirksamkeit des Mittels.
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