Arbeiter-Samariter-Bund rechnet nach Fehlabrechnung mit Millionenrückzahlung

Erlangen – Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) sieht wegen falscher Rettungsdienstabrechnungen Nachforderungen in Höhe von rund sechs Millionen Euro auf sich zukommen. Das habe eine interne Prüfung bestätigt, die nun in schriftlicher Form vorliege, teilte die ASB-Landesgeschäftsstelle in Erlangen mit. Der schriftliche Bericht sei gestern der Staatsanwaltschaft übergeben worden.
Nun will der Verband die Kostenträger sowie die Zentrale Abrechnungsstelle für den Rettungsdienst in Bayern (ZAST) informieren. Die bereits begonnenen Gespräche sollen intensiviert werden, um mögliche Modalitäten der Rückzahlung zu erörtern, wie es in der Mitteilung hieß. Die neue ASB-Landesleitung um Geschäftsführer Jarno Lang hofft auf eine zeitliche Streckung der Rückzahlungen, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Zwei inzwischen entlassene Mitarbeiter in der ASB-Landesgeschäftsstelle sollen mit Fantasiezahlen bei den Krankenkassen in den Jahren 2009 bis 2016 überhöhte Kosten für den Rettungsdienst geltend gemacht haben, die tatsächlich gar nicht angefallen waren.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ermittelt wegen „Betrugs in einem besonders schweren Fall“ gegen die beiden Verantwortlichen. Ob die Gelder für private Zwecke abgezweigt oder anderweitig beim ASB verwendet wurden, ist noch unklar.
Der ASB hatte dem früheren Landesgeschäftsführer Thomas Klüpfel fristlos gekündigt. Klüpfel wird unter anderem vorgeworfen, Dienstwagen zweckentfremdet zu haben. Er räumt die Vorwürfe ein, wehrt sich aber arbeitsrechtlich gegen die Kündigung. Eine Verhandlung am Arbeitsgericht Nürnberg ist für Januar 2020 angesetzt.
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