Vermischtes

Arzneimittelausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung gestiegen

  • Mittwoch, 2. Dezember 2020
/nmann77, stock.adobe.com
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Berlin – Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind im Jahr 2019 um 1,2 Milliarden Euro oder 3,2 Prozent auf 39,9 Milliarden Euro gestiegen. Das geht aus dem neuen Arz­neimittel-Atlas 2020 hervor, den das IGES Institut herausgibt. Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) hat die Analysen finanziell unterstützt.

Laut dem Atlas ließ besonders ein Mehrverbrauch von Arzneimitteln die Ausgaben steigen – nämlich um 2,05 Milliarden Euro. Immunsuppressiva etwa gegen rheumatoide Arthritis oder Schuppenflechte sowie Krebsmedikamente hätten den größten Anteil daran. Dass der Gesamtanstieg der Ausgaben unter die­sem Wert liegt, hat seine Ursache laut dem Atlas in gestiegenen Herstellerrabatten.

„Sie beliefen sich auf insgesamt 6,74 Milliarden Euro und sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,54 Milliar­den Euro (8,8 Prozent) gestiegen. Zudem dämpfte der vermehrte Einsatz von preisgünstigeren Generika und Biosimilars die Ausgaben um 623 Millionen Euro“, so die Autoren.

Der Arzneimittel-Atlas analysiert auch die Nutzenbewertung von Arzneimitteln nach dem Arzneimittel­markt­neuordnungsgesetz (AMNOG). Ärzte verordnen danach immer mehr nutzenbewertete Arzneimittel.

Der Anteil von AMNOG-Präparaten am gesamten Arzneimittelumsatz stieg laut dem Atlas von 560 Milli­o­nen Euro im Jahr 2011 auf 11,4 Milliarden Euro im Jahr 2019. Davon entfielen 73 Prozent (8,3 Milli­arden Euro) auf Präparate, für die ein Zusatznutzen anerkannt wurde.

„Damit machen Arzneimittel mit anerkanntem Zusatznutzen inzwischen etwa ein Fünftel des Umsatzes für alle Arzneimittel aus, die von Apotheken ambulant zu Lasten der GKV abgegeben werden“, so die Autoren.

hil

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