Vermischtes

Ausbruch in Mamming: 166 Infizierte bei Konservenhersteller

  • Dienstag, 4. August 2020

Mamming – Die Zahl der mit SARS-CoV-2 Infizierten im niederbayerischen Mamming steigt weiter an: 166 von 600 Mitarbeitern einer Konservenfabrik wurden positiv auf das Virus getestet.

„Der gesamte Betrieb ist vorübergehend stillgelegt“, teilte das Landratsamt Dingolfing-Landau heute mit. Alle Beschäftigten befänden sich in Quarantäne, ebenso wie 130 Mit­arbeiter an zwei weiteren Standorten des Betriebs.

Nach einer ersten Testung war am Wochenende bekannt geworden, dass sich 43 Beschäf­tigte der Fabrik mit dem Coronavirus angesteckt haben. Um sicherzugehen, dass nicht noch mehr Arbeiter betroffen sind, wurde eine erneute Testung angeordnet.

„Die hohe Zahl an Neuinfektionen ist natürlich ein herber Rück­schlag“, sagte Landrat Wer­ner Bumeder (CSU). „Wir bleiben aber bei unserer Einschätzung, dass es sich um eine in sich geschlossene Einheit handelt und es weiterhin nur einen Infektionsherd gibt.“

Der verarbeitende Betrieb liegt in der Nähe eines Gemüsehofes, wo zuvor bereits rund 230 Erntehelfer positiv getestet wurden. Die Behörden gehen daher davon aus, dass es zu einer Übertragung von Mitarbeitern des Agrarbetriebes zu Beschäftigten der Konserven­fabrik gekommen ist.

Die Zahl der Infizierten könnte weiter steigen: Das Ergebnis der Kontrolluntersuchung von den 130 Mitarbeitern an den beiden weiteren Standorten der Konservenfabrik stehe noch aus, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes auf Nachfrage.

Es seien „bittere Nachrichten“, so der Landrat. Schließlich habe die vorübergehende Still­legung der Konservenfabrik weitreichende Folgen für den gesamten Gemüseanbau in Niederbayern. Zahlreiche Landwirte liefern ihr Gemüse zu dem verarbeitenden Betrieb in Mamming.

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sagte: „Auch uns neu vorliegende Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass weiterhin kein erneuter Lockdown für die Allgemeinbe­völke­rung in der betroffenen Region notwendig ist, um diese zu schützen. Denn die möglichen Kontaktpersonen von infizierten Personen lassen sich nach Angaben des Landratsamts bisher gezielt ermitteln.“

dpa

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