Vermischtes

Baden-Württemberg baut die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit postinfektiösem Syndrom aus

  • Freitag, 21. März 2025
/Daniel, stock.adobe.com
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Stuttgart – Das Land Baden-Württemberg baut die Versorgung von Kindern und Jugendlichen aus, die nach einer Infektion unter schweren Beschwerden wie dem chronischen Erschöpfungssyndrom, Schlafstörungen, Schmerzen und Konzentrationsproblemen leiden. Dazu erweitert das Land das Modellprojekt „MOVE-COVID BW“ der vier landeseigenen Universitätskinderklinika in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm unter dem neuen Namen „MOVE-ME/CFS BW“.

Das Gesundheitsministerium des Landes fördert das Projekt mit rund zwei Millionen Euro. „Diese schwerwiegende Erkrankung stellt Patientinnen und Patienten sowie deren Familien vor große Herausforderungen. Deshalb unterstützen wir gezielt die Versorgungsforschung und den Ausbau der sektorenübergreifenden Angebote, um betroffenen jungen Menschen eine bestmögliche medizinische Betreuung zu ermöglichen“, erklärte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).

Ziel des Projektes ist, die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit postinfektiösem Syndrom zu verbessern. Dazu werden die bestehenden Spezialambulanzen an den Sozialpädiatrischen Zentren der Universitätskinderkliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm fortgeführt und inhaltlich erweitert. Am SPZ des Olgahospitals in Stuttgart öffnet eine weitere Spezialambulanz. Außerdem wird ein aufsuchendes Angebot zur häuslichen Behandlung schwerstbetroffener Kinder und Jugendlicher entwickelt und im Raum Freiburg als Pilotprojekt etabliert. 

„Schwerstbetroffene Patientinnen und Patienten können oft das Haus nicht verlassen. Für sie entwickeln wir gemeinsam mit Betroffenen und ergänzend zur telemedizinischen Begleitung ein Konzept für eine häusliche Behandlung“, erklärte der Projektleiter Thorsten Langer, Leitender Oberarzt am SPZ des Universitätsklinikums Freiburg und Gesamtleiter des Konsortiums.

Im Rahmen des Projektes MOVE-ME/CFS BW sollen bei den Untersuchungen der Patientinnen und Patienten auch verschiedene Proben genommen und Daten gesammelt werden, um ein besseres Verständnis über Symptome und Verlauf der Erkrankung zu erreichen.

Mit Zustimmung der Patientinnen und Patienten beziehungsweise deren Eltern werden die Daten in einem baden-württembergweiten Patientenregister gesammelt. Dies soll die weitere systematische und gezielte Erforschung des Krankheitsbildes ermöglichen, etwa durch virologische, immunologische und radiologische Spezialdiagnostik.

hil

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