Bedeutung der Hilfsmittelversorgung für Ambulantisierung betont

Berlin – Der Industrieverband Spectaris betont, dass eine umfassende und sichere Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln essentiell dafür ist, künftig mehr Patienten ambulant zu versorgen.
Dank Beatmungsgeräten, Pflegebetten, Orthesen und vielen anderen Hilfsmitteln sei die Therapie und Pflege der Patienten im häuslichen Umfeld sichergestellt, hieß es vom Verband bei der Vorstellung eines neues Positionspapiers „Hilfsmittelversorgung zukunftsfest machen“.
Dies schaffe die Grundlage dafür, dass medizinische Eingriffe ambulant durchgeführt oder Patienten nach einem Eingriff in ihrer häuslichen Umgebung weiter versorgt werden könnten.
„Die Entlastung der stationären Strukturen gelingt nur durch eine Stärkung der ambulanten Versorgung“, sagte Sven Koppelwiser, Sprecher der Arbeitsgruppe Hilfsmittel bei Spectaris. Patienten und Pflegende benötigten dafür sichere Strukturen und schnelle Entscheidungen. Nur so könne man langfristig Versorgungslücken schließen und die Patientenversorgung sicherstellen.
In dem Papier fordert der Verband, Bürokratie durch standardisierte, allgemeinverbindliche Rahmenverträge abzubauen und die Mehrwertsteuer auf Hilfsmittel einheitlich auf sieben Prozent festzulegen. „In Deutschland unterliegen Hilfsmittel unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen: teils dem vollen Satz von 19 Prozent, teils dem ermäßigten Satz von sieben Prozent“, kritisiert der Verband.
Außerdem mahnt Spectaris einen gesetzlichen Mechanismus an, um gestiegene Kosten der Unternehmen für die Hilfsmittel schneller aufzufangen. „Anders als in anderen Branchen können Unternehmen der Hilfsmittelversorgung ihre Preise nicht kurzfristig anpassen, da die Vertragsstrukturen mit den gesetzlichen Krankenkassen dies im Rahmen des Sachleistungsprinzips stark einschränken“, kritisiert der Verband den Status quo.
Die demografische Entwicklung und der wachsende Bedarf an ambulanter Versorgung machen es laut Spectaris unverzichtbar, die Hilfsmittelversorgung effizienter und nachhaltiger zu gestalten. „Gleichzeitig dürfen die Patientensicherheit und die Qualität der Versorgung nicht beeinträchtigt werden“, sagte Koppelwiser.
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