Vermischtes

Benzodiazepine und Opioide: Experten plädieren für Stärkung der Prävention

  • Donnerstag, 15. Februar 2024
/Andy Dean, stockadobecom
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Frankfurt am Main – Für eine Stärkung der Prävention bezüglich des missbräuchlichen Konsums von, sonst als Medikamente verwendeten, Benzodiazepinen und Opioiden unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen plädierten heute Suchtexperten.

Das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Projekt BOJE (Benzodiazepin- und Opioidkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen) zeige, dass der Anteil junger Menschen, die diese Sedativa zumin­dest ausprobieren, ansteige, warnte Bernd Werse, Leiter des Centre of Drug Research der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Schon zuvor hätten einzelne empirische Daten, etwa aus Frankfurt, sowie Hinweise aus der Drogenhilfe ange­deutet, dass sich der Konsum solcher Substanzen stärker verbreitet haben könnte, so Werse. Zwar entwickle die Mehrheit der Probierer keinen regelmäßigen Gebrauch, allerdings erlebe ein Teil der Konsumenten teils schwer­wiegende akute Probleme und Abhängigkeit.

Regelmäßiger und problematischer Konsum von Benzodiazepinen und Opioiden entwickle sich meistens vor dem Hintergrund psychischer Problemlagen, erläuterte der Suchtexperte.

Eine wichtige an die allgemeine Bevölkerung gerichtete Präventionsmaßnahme stelle die Erhöhung der Sensi­bilität für das besondere Risikoprofil – insbesondere bei Mischkonsum – dar, sagte Rüdiger Schmolke, Dozent an der Fachhochschule Potsdam und langjährig tätig in Suchtprävention und niedrigschwelliger Drogenarbeit.

Hierzu müsse eine Medienstrategie entwickelt werden, welche die dominante Stellung sozialer Medien für Jugendliche berücksichtigt. Generell müssten bundesweite Angebote und Netzwerke, etwa der Drogen- und Suchtberatung, deutlich gestärkt werden. Derzeit seien diese „strukturell unterfinanziert“, so Schmolke.

aha

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