Berlin zählt Obdachlose

Berlin – Zum ersten Mal werden in einer großangelegten und systematischen Aktion Obdachlose in einer deutschen Großstadt gezählt. Heute laufen zwischen 22 Uhr und 1 Uhr freiwillige Helfer auf festgelegten Routen durch die Berliner Bezirke.
Sie sollen die Menschen zählen, die auf der Straße, unter Brücken, in Zelten oder sonstigen Behelfsbehausungen leben. Seit Jahrzehnten gibt es für die Hauptstadt nur grobe Schätzungen über das Ausmaß von Obdachlosigkeit. Die Zahlen liegen zwischen 6.000 und 10.000 Menschen.
Organisiert wird das Zählen von der Berliner Senatsverwaltung für Soziales unter dem Titel „Nacht der Solidarität“. 3.725 freiwillige Helfer, darunter viele Studenten, sind in 617 Teams zum Zählen unterwegs.
Die Teamleiter sind geschult, in einigen Gegenden begleiten Sozialarbeiter den Zähltrupp. Es gibt feste Regeln für das Ansprechen von Obdachlosen: Nicht aufwecken, nicht duzen, nicht drängen.
Die Zählung der obdachlosen Menschen soll eine statistische Grundlage schaffen, um eine passgenauere Unterstützung anbieten zu können. Wie verlässlich die Zahlen sein werden, steht noch nicht fest. Bekanntgegeben werden sollen sie am 7. Februar. Geplant ist, die Zählung in den kommenden Jahren zu wiederholen.
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