Berufsverbände sehen radiologische Versorgung bedroht

Berlin – Der Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland (DVTA) und die Radiologengruppe 2020 (RG20) haben auf eine „bedenkliche Fehlsteuerung“ in der Ausbildung zu medizinischen Technologinnen und Technologen für Radiologie (MTR) hingewiesen.
Demnach werden seit Anfang des Jahres die Schulkosten von MTR-Auszubildenden im ambulanten Sektor nicht mehr erstattet. Das mache die Ausbildung deutlich unattraktiver, heißt es dazu in einem jetzt veröffentlichten Positionspapier.
„Weniger Auszubildende verschärfen jedoch die Personalsituation und gefährden die Versorgungssicherheit − insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel“, warnte RG20-Vorstand Martin Simon.
Das Anfang des Jahres in Kraft getretenen Gesetz über die Berufe in der medizinischen Technologie (MT-Berufe-Gesetz) hätten den ambulanten Sektor nicht ausreichend berücksichtigt und dessen Lage sogar deutlich verschlechtert.
Während es im stationären Sektor Refinanzierungsmöglichkeiten der Schulkosten gäbe, müssten ambulante Einrichtungen die Ausbildungskosten für MTR inzwischen vollständig selbst tragen.
Diese eklatante Benachteiligung des ambulanten Sektors im Vergleich zum Krankenhaussektor ist aus Sicht der beiden Verbände inakzeptabel. „Wir fordern eine neue Regelung, die sicherstellt, dass die Mehrkosten für die Ausbildung von MTR auch für ambulante Leistungserbringer erstattet werden“, sagte DVTA-Präsidentin Claudia Rössing.
Nur durch die Ausbildung einer bedarfsgerechten Anzahl an MTR könne eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit radiologischer Bildgebung sichergestellt werden.
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