Bessere Gesundheitsversorgung: Innovationsausschuss empfiehlt Projekte

Berlin – Wie lässt sich die Versorgung von Familien, in denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist, bedarfsgerecht gestalten? Was muss ein patientinnenzentriertes Nachsorgemodell bei Schwangerschaftsdiabetes leisten? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich vier Projekte, die nach Einschätzung des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zur Verbesserung der Versorgung beitragen könnten.
Dem Ausschuss zufolge hat das Projekt Familienscout wissenschaftlich gezeigt, dass die träger-, sektoren- und krankheitsphasenübergreifende Beratung durch eine feste Ansprechperson von Familien mit einem krebskranken Elternteil überwiegend positiv angenommen wird.
Nun sollen Gesundheits- und Sozialministerien der Länder, GKV-Spitzenverband, Deutsche Krankenhausgesellschaft, Kassenärztliche Bundesvereinigung sowie Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege prüfen, wie die neue Versorgungsform etabliert werden könnte.
Das Projekt DGestDiNa_basic hatte die nachgeburtliche Betreuung von Frauen mit einer Gestationsdiabetes untersucht, Nachsorgeanreize und -barrieren identifiziert und daraus Bausteine für ein patientinnenzentriertes Versorgungsmodell abgeleitet.
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften soll nun entscheiden, inwiefern die Ergebnisse in die Weiterentwicklung entsprechender S3-Leitlinien einfließen können.
Das Projekt PROMPt zielt darauf ab, im Rahmen der regulären Gesundheitsuntersuchungen (U9-11) bei Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von emotionalen oder Verhaltensstörungen ein Routine-Risiko-Screening zu implementieren.
Den Projektergebnissen zufolge stieß das Screeningangebot bei Familien und Leistungserbringenden gleichermaßen auf hohe Akzeptanz, vorhandene Präventionsangebote wurden deutlich häufiger in Anspruch genommen.
GKV-Spitzenverband, Zentrale Prüfstelle Prävention sowie Bundeskonferenz für Erziehungsberatung sollen nun prüfen, inwiefern die Erkenntnisse die zielgerichtete Empfehlung geeigneter Präventionsangebote unterstützen können.
Ob die im Rahmen des Projekts OMPRIS (Onlinebasiertes Motivationsprogramm zur Reduktion des problematischen Medienkonsums und Förderung der Behandlungsmotivation bei Menschen mit Computerspielabhängigkeit und Internetsucht) entwickelte vierwöchentliche Online-Intervention auch langfristig wirkt und bestehende Behandlungsoptionen bei Mediensucht sinnvoll ergänzen kann, muss laut Innovationsausschuss dagegen noch nachgewiesen werden.
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