Betriebskrankenkassen verzeichnen hohen Krankenstand im März
Berlin – Der Krankenstand bei den Betriebskrankenkassen (BKK) ist im März nach Angaben des BKK-Dachverbands außergewöhnlich hoch gewesen. Der Krankenstand der beschäftigten BKK-Mitglieder erreichte demnach mit 6,74 Prozent einen neuen Zehnjahreshöchstwert.
Ursache sei unter anderem die starke Zunahme von Atemwegserkrankungen gewesen. „Zu vermuten ist, dass dieser Effekt im Wesentlichen auf die Empfehlungen von Politik und Wissenschaft zurückzuführen sind“, erklärte Verbandsvorstand Franz Knieps. Man gehe davon aus, dass sich die Anzahl von Atemwegserkrankungen selbst nicht verändert habe.
Vielmehr werde wahrgenommen, dass das als Präsentismus bekannte Phänomen, krank zur Arbeit zu gehen, aufgrund der aktuellen Lage stark zurückgegangen sei. Entsprechend ist laut BKK-Dachverband auch die Zahl der Fehltage stark angestiegen: Lag sie im Februar noch bei rund 35 Tagen je hundert Beschäftigte, stieg die Zahl im März auf rund 61 Fehltage an.
Von den rund vier Millionen bei einer Betriebskrankenkasse Beschäftigten traten den BKK-Angaben zufolge im März 2.501 Krankheitsfälle im Zusammenhang mit einer Coronadiagnose auf. Das ist ein Anteil von etwa 0,3 Prozent an den gesamten Krankheitsfällen. Die Betroffenen waren im Schnitt etwas länger als neun Tage arbeitsunfähig, hieß es.
Der Anteil lag höher bei Beschäftigten in systemrelevanten Berufen wie Pflege und Sozialwesen, wie der Dachverband hervorhob. Beschäftigte in medizinischen Gesundheitsberufen kamen demnach auf 111,1 Fehltage je 10.000 Beschäftigte, wohingegen der Wert in IT-Berufen bei nur 36,6 Fehltagen gelegen habe. Grundsätzlich waren demnach auch berufstätige Frauen mit 7,43 Fällen je 10.000 Beschäftigte häufiger betroffen als Männer mit 5,39 Fällen.
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