Corona: Winterwelle laut RKI in Daten noch nicht ablesbar

Berlin – Ein Beginn der befürchteten Coronawinterwelle ist bisher nicht sicher in den Daten ablesbar. Dies schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem COVID-19-Wochenbericht von gestern.
Zwar sei eine Zunahme der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche um acht Prozent zu verzeichnen, so das RKI. Ob es sich dabei um einen Trend handelt, könne aber noch nicht abschließend bestätigt werden. Zuletzt lagen die Werte längere Zeit auf ähnlichem Niveau.
Das RKI unterstreicht, dass für vorige Woche eine Zahl von insgesamt 9,5 Millionen akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung angenommen werde – das sei über dem Niveau der Vorjahre zum Höhepunkt schwerer Grippewellen. Die Zahl der Arztbesuche wegen Atemwegserkrankungen wird auf zwei Millionen geschätzt – so viel wie „sonst nur in Spitzenwochen starker Grippewellen“.
Neben verstärktem Transmissionsgeschehen könne der Wert aber auch damit zusammenhängen, dass Menschen bereits mit milden Symptomen zum Arzt gehen, hieß es. Bei rund 330 stichprobenartig untersuchten Patientenproben aus Arztpraxen zeigte sich, dass vorrangig Grippe, das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und „zu einem geringeren Teil“ Corona vorkamen. Das vollständige Geschehen lässt sich kaum erfassen.
Die Grippewelle in Deutschland hat dieses Mal früh begonnen: nach RKI-Definition in der Woche bis 30. Oktober. In den beiden Wintern zuvor waren Wellen wegen der Pandemie und den dagegen getroffenen Maßnahmen weitgehend ausgeblieben. Experten befürchteten daher mehr anfällige Menschen in der Bevölkerung. Der Höhepunkt von Grippewellen wird normalerweise oft nach dem Jahreswechsel verzeichnet. Der Verlauf einer Saison gilt als schwer vorherzusehen.
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