Vermischtes

Coronapandemie könnte weltweit die Zahl der Tuberkulosefälle erhöhen

  • Dienstag, 26. Januar 2021
/Robert Kneschke, stock.adobe.com
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Berlin – Durch die SARS-CoV-2-Pandemie sind die bisher erreichten Erfolge im Kampf gegen die Tuber­kulose (TB) weltweit gefährdet. Das stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag fest.

Verschiedene Modellierungen kommen demnach zu dem Schluss, dass es weltweit durch die Unterbre­chung der TB-Versorgung zu einem mittelfristigen Anstieg der TB- und der dadurch verursachten Todes­fälle kommt.

Ein wichtiger Faktor sei die Umverteilung von medizinischem Personal, Diagnostik und Versorgungs­struk­­turen wie Krankenhausbetten zur Eindämmung der SARS-CoV-2-Pandemie, sodass diese der TB-Versorgung nur noch eingeschränkt zur Verfügung stünden.

Hinzu komme der erschwerte Zugang zur Gesundheitsver­sorgung Lockdowns und fehlendes Einkommen für Transport und medizinische Behandlung, berichtet die Bundesregierung.

Modellierungen der Weltgesundheitsorganisation WHO deuteten darauf hin, dass ein Rückgang der TB-Fallfindung um 50 Prozent über drei Monate allein im Jahr 2020 zu 400.000 zusätzlichen TB-Todesfällen führen könnte. Die TB-Programme müssen laut der Bundesregierung daher angepasst werden.

Dazu habe Deutschland über seinen Kernbeitrag von einer Milliarde Euro für 2020 bis 2022 an den Glo­balen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria hinaus weitere 150 Millionen Euro für den sogenannten COVID-19-Reaktionsmechanismus des Fonds bereitgestellt.

„Diese werden unter anderem dafür genutzt, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die vom Fonds finanzierten Programme inklusive der TB-Programme zu minimieren“, heißt es in der Antwort der Bundesregierung.

hil

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