Covid-19-Zahlen im Berchtesgadener Land steigen

Bad Reichenhall – Die Zahl der Covid-19-Erkrankten im Krankenhaus nimmt im Corona-Hotspot Berchtesgadener Land nach Angaben von Landrat Bernhard Kern zu. „Die Covid-Patienten werden mehr. Und das Krankenhaus in Bad Reichenhall ist natürlich gefordert“, sagte der CSU-Politiker heute dem Bayerischen Rundfunk. Das sei auch der Grund für die Ausgangsbeschränkungen, die ab heute in dem Landkreis gelten. An den Kapazitätsgrenzen sei das Krankenhaus aber nicht.
Kern hofft durch die Maßnahmen auf mehr Normalität nach den Herbstferien. „Die Herbstferien werden nicht so sein, wie wir uns das eigentlich wünschen“, sagte er. Für Tourismus und Wirtschaft stellten die Maßnahmen natürlich extreme Einschnitte dar. „Mir ist das Wichtigste, dass wir die Gesundheit in den Vordergrund stellen, daher auch die Beschränkungen.“
Der Landkreis lag bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, gestern bei 272,8. Das ist bundesweiter Spitzenwert.
Die Menschen dürfen im Landkreis ab heute die eigene Wohnung nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Schulen, Kitas, Freizeiteinrichtungen und Restaurants müssen schließen, Veranstaltungen werden untersagt. Die Beschränkungen gelten vorerst für 14 Tage.
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hat die Ausgangsbeschränkungen im Kreis Berchtesgadener Land als richtigen Weg bezeichnet. „Schnell steigende Corona-Zahlen ohne offensichtliche klare Infektionsherde erfordern ein schnelles Durchgreifen“, so die Ministerin.
„Die Maßnahmen sind zwar ohne Frage einschneidend“, sagte Huml. Aber angesichts der hohen Infektionszahlen müsse die Notbremse gezogen werden.
Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat die Entscheidung zur Verhängung von Ausgangsbeschränkungen gelobt. Die Infektionszahlen seien fünfmal so hoch wie es „tolerabel“ sei, sagte der CDU-Politiker.
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