Deutscher Industrie- und Handelskammertag drängt auf rasche Digitalisierung im Gesundheitswesen

Berlin – Mehr Tempo bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen fordert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). „Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, die Impulse aus der Krise für eine stärkere Digitalisierung zu nutzen. In der Telemedizin hat die Praxis bereits bewiesen, dass es funktioniert”, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks bei der Vorstellung eines Impulspapiers mit Vorschlägen zu digitalen Diensten im Gesundheitswesen.
Besonders wichtig ist laut dem DIHK die elektronische Patientenakte (ePA). „Wenn wir die ePA mit vollen Funktionen bereits zu Beginn der Pandemie in der Versorgung etabliert hätten, wären einige Herausforderungen wahrscheinlich schneller bewältigt worden“, so Dercks.
Der DIHK setzt dabei weiter auf Freiwilligkeit bei den Versicherten – allerdings sollte diese laut dem Papier über ein Widerspruchsverfahren umgesetzt werden. „Vorbild kann hier Österreich sein, wo dies bereits praktiziert wird. Patienten bekommen dort automatisch ihre ePA zugeteilt“, so der DIHK.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist laut dem Impulspapier auch für die deutsche Wirtschaft wichtig. Zum einen, weil Innovationen Wertschöpfung und Arbeitsplätze schafften. Außerdem könnten Maßnahmen wie Telemonitoring und Künstliche Intelligenz die Versorgung verbessern.
„Das unterstützt die Fachkräftesicherung der Wirtschaft insgesamt, wenn die Beschäftigten gesünder und krankheitsbedingte Ausfallzeiten kürzer und seltener sind“, hieß es aus dem DIHK.
Die Pandemie habe außerdem gezeigt, wie wichtig eine leistungsfähige Gesundheitsforschung zum Beispiel für eine zügige Entwicklung von Impfstoffen sei. Es sei dafür unter anderem wichtig, Gesundheitsdaten effizient zu nutzen und auch diese Nutzung auch der privaten Forschung zu ermöglichen.
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