Vermischtes

Drohnen-Lieferservice: Blutkonserven aus der Luft

  • Montag, 28. April 2025
Drohne Transport
/Es sarawuth, stock.adobe.com

Lüdenscheid – Einige Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen (NRW) sollen demnächst eilige medizinische Lieferungen wie Blutkonserven oder Laborproben aus der Luft erhalten – von voll automatisiert fliegenden Transportdrohnen.

„Wir werden fünf Drohnen vom Typ Auriol im Mai im Einsatz haben“, kündigte eine Sprecherin des Lüdenscheider Logistik-Unternehmens Morpheus Logistik an. Die Drohne fliege bis zu 50 Kilometer weit und schaffe Ladungen von maximal zehn Kilogramm. Start sei der 5. Mai.

Auch der WDR hatte über geplante Flüge zwischen drei Kliniken in Iserlohn, Schwerte, Menden und zwei Standorten des Laboranalytikunternehmens Eurofins – Iserlohn und Gelsenkirchen – berichtet.

„Wir planen bis zu 110 Flüge am Tag mit insgesamt drei Drohnen“, sagte eine Morpheus-Sprecherin. Konkret bedeute das für alle drei Auriol-Drohnen rund 930 Kilometer täglich – über 18 Stunden hinweg. Das Unternehmen habe auch noch weitere Kunden im Gesundheitswesen „in der Pipeline“.

Morpheus verfügt laut Sprecherin zudem über das Modell eVTOL, das eine Reichweite von sogar 250 Kilometern habe und bis zu fünf Kilogramm transportieren könne. Die Drohnen fliegen die Routen voll automatisiert. Sie werden den Angaben zufolge nicht per Hand gesteuert und über einen Kontrollleitstand in Echtzeit überwacht.

Anfang 2024 hatten mehrere Partner in Lüdenscheid einen vergleichbaren Drohnenlieferservice für Industrieunternehmen vorgestellt – als Deutschlandpremiere. Beteiligt war die Firma Koerschulte, die weiterhin im Bereich Drohnen forscht. Unabhängig davon hatten Burkhard und Norman Koerschulte Ende 2023 die Morpheus Logistik gegründet, um weitere Drohnenoperation auch europaweit aufbauen zu können, wie die Firmensprecherin erläuterte.

Das Unternehmen besitzt den Angaben zufolge die erforderlichen Lizenzen für ihre Flugtätigkeiten und will weiter expandieren. Schon vor einigen Monaten war der Startschuss für ein Pilotprojekt in Südbrandenburg gefallen: Hier hob eine Transportdrohne der Morpheus Logistik ab, die Anzeigenblätter zustellt.

Bei der Eurofins-Laboranalytik hieß es, gerade in Notfällen zähle jede Minute. Der Drohnentransport sei ein vielversprechender Ansatz, der Transportzeiten verkürze und unabhängig von der Verkehrslage funktioniere. Die medizinische Versorgung lasse sich damit verbessern. Mit Drohnen seien bestimmte Strecken deutlich schneller abzudecken, man gewinne wertvolle Zeit im Diagnostikprozess, betonte eine Sprecherin von Eurofins Clinical Diagnostics.

dpa

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