Dunkelfeldstudie zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche

Berlin – Um das Ausmaß und die Folgen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland ausreichend beurteilen zu können, führt das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) in Kooperation mit weiteren Institutionen eine repräsentative Dunkelfeldstudie durch.
Nach Angaben der DZPG ist ein erheblicher Teil der begangenen Straftaten in diesem Kontext unbekannt. In Kriminalstatistiken würden nur der Polizei bekannt gewordene Straftaten und Tatverdächtige erfasst. Das Wissen über die tatsächliche Häufigkeit sexueller Missbräuche, die Tatkontexte sowie die Folgen sexualisierter Gewalt bei Kindern und Jugendlichen sei unzureichend.
„Eine deutschlandweite Dunkelfeldstudie, die diese Themen in einer hinreichend großen und repräsentativen Stichprobe untersucht, ist überfällig“, sagte Harald Dreßing, Studienkoordinator und Leiter der Forensischen Psychiatrie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim.
Das DZGP betont, dass die Untersuchung insbesondere in Zeiten mutipler Krisen eine wichtige Rolle spielt. Frühe erlebte Belastungen und deren Behandlung seien entscheidend für den späteren Umgang mit Krisen.
Insgesamt sollen rund 9.200 Menschen aus 92 deutschen Gemeinden im Alter zwischen 18 und 59 Jahren befragt werden. Ausgewählt werden sie anhand einer Zufallsstichprobe.
Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des DZPG und des ZI beteiligen sich an der Studie Forscher des Universitätsklinikums Ulm und der Universität Heidelberg. Unterstützt wird die Studie durch die Stiftung Weißer Ring, den Verein Eckiger Tisch und den Kinderschutzbund.
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