Vermischtes

E-Zigaretten sind Suchtmittel

  • Donnerstag, 6. Mai 2021

Hamm – Experten der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) haben sich in einer neuen Stellung­nahme festgelegt: Sie bewerten die E-Zigarette als Suchtmittel.

„Es ist derzeit kein positiver Effekt von E-Zigaretten in der Gesamtbevölkerung zu sehen, weder für Nicht­rauchende, die in der Gesamtbevölkerung mit 75 Prozent die Mehrheit darstellen noch für die meisten Tabakrauchenden“, heißt es in der DHS Stellungnahme.

„Mithilfe von E-Zigaretten wird ein neuer Suchtmittelmarkt auf der Basis des hochwirksamen Nikotins aufgebaut, nachdem es langsam, aber stetig zu einem Rückgang des Tabakrauchens gekommen war“, warnen die Autoren.

Die Produktpalette mit bunten, vielversprechenden Aromen ziele auf den Markt der Kinder und Jugend­li­chen, von denen mittlerweile mehr E-Zigaretten und E-Shishas zusammenge­nommen ausprobiert hätten als Tabakzigaretten, heißt es in der Stellungnahme weiter.

Strittig ist eine Schadensminderung durch E-Zigaretten: Die sogenannte Harm-Reduction zielt darauf ab, tabakbedingte Gesundheitsschäden bei Rauchenden durch einen Umstieg auf vermeintlich weniger schädliche Nikotinprodukte zu vermindern. Wegen der uneinheitlichen Befundlage sieht die DHS eine Schadensminderung durch E-Zigaretten zum jetzigen Zeitpunkt als nicht belegt an.

Die DHS rät allen Rauchenden, die den Ausstieg aus der Tabakabhängigkeit nicht aus eigener Kraft schaffen, sich Unterstützung zu suchen. Empfehlenswert seien dazu anerkannte Suchttherapeuten sowie Ärzte, die Strategien in der Entwöhnung anwenden, deren Wirksamkeit nachgewiesen ist, so die Autoren der Stellungnahme.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) lehnt E-Zigaretten und Tabakerhitzer zur Tabakentwöhnung ab. Die Fachgesellschaft fordert stattdessen stärkere Anstren­gungen zur Prävention und Behandlung der Tabakabhängigkeit.

hil

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