Ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer verbessern Lebensqualität von Patienten

Bochum – Geschulte ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer tragen dazu bei, dass Patienten sich nach einem Hirninfarkt mehr bewegen und mehr Selbstvertrauen aufbauen. Die Arbeit der Helfer kann die Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen steigern.
Das berichten die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und die Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) nach einer Pilotstudie. Sie ist in der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie erschienen (DOI: 10.1007/s00391-020-01816-0).
„Menschen, die einen Schlaganfall überleben, müssen sich zumeist mit verschiedenen Funktionseinschränkungen auseinandersetzen“, erläutern die Autoren, Kerstin Bilda von der hsg Bochum und Stefan Stricker von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
Diese Einschränkungen hätten erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität und die damit einhergehende soziale Teilhabe im Alltag und wirkten sich auch körperlich und emotional auf das Leben der Angehörigen aus. Eine selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft sei Schlaganfallbetroffenen oft nicht mehr möglich.
Die wohnortnahe Versorgung sei oft nicht ausreichend, um psychische Gesundheit, emotionale Stabilität und soziale Teilhabe in der ambulanten Nachsorge von Schlaganfallpatienten zu gewährleisten, berichten sie in der Publikation.
Die Stiftung und die hsg Bochum haben daher das Modell „Geschulte Schlaganfall-Helferinnen und Schlaganfall-Helfer – ein Partnerschaftliches Modell für die wohnortnahe Versorgung“ (GeSa) entwickelt.
Im Rahmen des Modells werden Schlaganfall-Helfer als Experten für eine individuelle wohnortnahe Unterstützung von Schlaganfall-Patienten und ihren Angehörige geschult. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat ab 2015 begonnen, das Projekt bundesweit auszurollen. Bis zum Sommer 2020 waren an 16 Standorten in 37 Schulungen über 480 Schlaganfall-Helfer ausgebildet worden.
„Ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer haben sich inzwischen in vielen Regionen als wertvolle Ergänzung der bestehenden Schlaganfall-Versorgung erwiesen. Sie schließen eine Lücke, vor allem, weil sie sich Zeit nehmen können für eine intensive und ausführliche persönliche Unterstützung“, sagte Stricker.
Die GeSa-Pilotstudie wurde über das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen sowie den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.
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