Vermischtes

Ermittler untersuchen Infektionen und Todesfälle im Fall Wilke

  • Mittwoch, 6. November 2019
/picture alliance, Uwe Zucchi
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Kassel/Twistetal – Im Fall von keimverseuchter Wurst des Herstellers Wilke prüft die Staatsanwaltschaft Kassel nun die Todes- und Krankheitsfälle. „Ob tatsächlich ein kausa­ler Zusammenhang zwischen der Infektion und dem Ableben besteht und welche Krank­heitssymptome die Infizierten durch die Listeriose erlitten haben, wird nunmehr er­mittelt“, sagte Justizsprecher Andreas Thöne auf Anfrage. Dabei sollen die Fälle auf straf­rechtliche Relevanz geprüft werden.

Anfang Oktober hatten Behörden den nordhessischen Fleischhersteller geschlossen. Zu­vor waren wiederholt Listerien in Produkten nachgewiesen worden. Die Keime können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Geschäftsführer.

Laut Thöne wurde von der Rechtsabteilung des Robert-Koch-Instituts in Berlin eine ano­nymisierte Liste mit den bislang bekannt gewordenen Erkrankungsfällen übermittelt. Da­rauf verzeichnet seien Krankheitsfälle mit dem Keimstamm „Sigma 1“, die in den direkten Zusammenhang mit Produkten der Firma Wilke gebracht würden. Von den 37 Infizierten mit einem Durchschnittsalter von 74 Jahren seien mittlerweile 25 verstorben.

Das RKI habe aber nur bei den drei bereits bekannten Sterbefällen einen Zusammenhang zwischen „Sigma 1“ und dem Tod bejaht. Dem gehen die Ermittler nun nach. „Ob tatsäch­lich ein Zusammenhang besteht, steht aus staatsanwaltschaftlicher Sicht bislang nicht fest und bedarf der Aufklärung“, sagte Thöne. Denn alle Verstorbenen hätten teilweise beträchtliche weitere Erkrankungen gehabt, „die durchaus allein todesursächlich gewe­sen seien können“.

dpa

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