Ermittlungen nach Legionellen-Infektionen an Uniklinik Köln

Köln – Nach mehreren Legionellen-Infektionen mit zwei toten Patienten an der Universitätsklinik Köln hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Das Verfahren richte sich gegen Unbekannt und werde wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung in zwei Fällen und der fahrlässigen Körperverletzung in vier Fällen geführt, teilte ein Sprecher mit. Zuvor hatte der Kölner Stadt-Anzeiger darüber berichtet.
Nach Angaben der Uniklinik war es bei sechs schwer vorerkrankten Patienten des Krankenhauses Anfang Juli zu Infektionen mit Legionellen gekommen. Zwei der Betroffenen seien gestorben. Die übrigen vier Patienten sind den Angaben zufolge stabil und befinden sich in stationärer Behandlung.
Man habe direkt nach Bekanntwerden der Infektionen das Gesundheitsamt und die Staatsanwaltschaft informiert. Bisher gebe es keine Anhaltspunkte auf ein medizinisches Fehlverhalten. Das Mitgefühl der Klinik gelte den Angehörigen der Verstorbenen, erklärte ein Sprecher.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass das Verfahren aufgrund einer Mitteilung des Uniklinikums aufgenommen worden sei. Die entsprechenden Krankenunterlagen seien der Behörde bereits übergeben worden. Auch seien die Leichname obduziert worden, das Ergebnis stehe noch aus.
Ein externer Sachverständiger soll zudem klären, woher die Legionellen stammten und ob gegen Hygienevorschriften verstoßen worden sein könnte. „Anhaltspunkte für ein ärztliches Fehlverhalten bestehen derzeit nicht“, so die Staatsanwaltschaft.
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